Rambus weiter umstritten

Kurz vor Einführung der ersten Rambus-PCs kocht die Gerüchteküche über: mangelnde Performance und halbherziger Support der Systemhersteller.

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Von
  • Andreas Stiller

Eine Woche vor der offiziellen Einführung von Rambus-Systemen (mit Intel 820-Chipsatz) kocht die Gerüchteküche über. Immer wieder hört man von enttäuschender Rambus-Performance und nun auch von halbherzigem Support der Systemhersteller, sollen Dell, HP und Co. doch, anders als früher üblich, zum Erscheinungstermin kaum marktfertige Systeme aufweisen können. Immerhin löst sich für Intel das gegebenenfalls marktentscheidende Problem, dass Rambus viel teurer sei als SDRAM, offenbar recht einfach, denn die SDRAM-Preise auf den Spotmärkten explodierten geradezu in den letzten Wochen.

Im Vorfeld gibt es weiter Streit um die Rambus-Performance. c't hatte bereits in Ausgabe 19/99 die auf Intels Developer Forum von Dell präsentierten Vergleichzahlen veröffentlicht. Denen zufolge schneidet Rambus im Office-Benchmark von CSA klar schlechter ab als SDRAM. Auch Bert McComas vom Markforschungsinstitut InQuest hatte ähnliche Schlüsse aus den Dell-Zahlen gezogen.

Doch laut CNET hat die nunmehr alarmierte Firma Dell McComas Interpretation dementiert. McComas habe die Zahlen aus dem Kontext gerissen und falsch interpretiert ("he misrepresented some numbers"). Sollte Dell also nicht vergleichbare Systeme auf dem IDF gegenübergestellt haben? Oder will Dell den Faux-Pas, bei dem einigen Intel-Mitarbeitern sichtlich der Kinnladen herunterklappte, nur nicht zugeben?

Messungen im c't-Labor belegen darüber hinaus, dass Rambus (PC800, 133 MHz Bus) je nach Zugriffsweise bis zu 40 Prozent schneller aber auch 15 Prozent langsamer sein kann als SDRAM (PC100, 100 MHz Bus). Mehr dazu in der nächsten c't-Ausgabe. (as)