Raspberry-CM4-Alternative mit Rockchip-Prozessor

Raspberrys sind Mangelware, gleichgültig in welcher Form. Luckfox bietet jetzt ein Compute-Module-4-kompatibles Modul an, das voll Linux-tauglich sein soll.

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(Bild: Luckfox)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Heinz Behling

Immer noch werden für Einplatinen-Computer der Marke Raspberry Preise aufgerufen, die an ein Aufwiegen in Gold erinnern. 200 Euro sind da nicht selten, selbst für ein Raspberry Pi Compute Module 4 (CM4), falls es denn überhaupt irgendwo angeboten wird. Pech für die Firmen oder Anwender, die auf Zubehör für die kleine Platine gesetzt haben, denn ihre Baseboards oder Projekte sind ohne das Modul wertlos und daher kaum zu verkaufen.

Da wundert es nicht, wenn Alternativen zum Original-CM4 entwickelt werden. Der chinesische Hersteller Luckfox hat nun das CM4-kompatible Modul Core3566 auf Basis des RK3566-Prozessors von Rockchip herausgebracht. Er besitzt vier Arm-Cortex-A55-Kerne, die mit 1,8 GHz laufen. Als Arbeitsspeicher stehen 2 oder 4 GB LPDDR4 zur Verfügung.

Das Modul kann außerdem mit einem eMMC-Modul von 32 GB geliefert werden. In diesem Fall kann das Betriebssystem nicht nur von der SD-Karte, sondern auch von dieser Halbleiter-Festplatte gebootet werden. Für die Verbindung nach außen sorgt, so das Modul auf einem CM4-kompatiblen Basisboard sitzt, ein Gigabit-Ethernetanschluss oder als Zusatzausstattung ein Dual-Band-WLAN-/Bluetooth-Chip (IEEE 802.11b/g/n/ac, Bluetooth 5.0 BLE). Obendrein steht eine USB-Schnittstelle sowie ein PCIe-Port zur Verfügung. Auf der GPIO-Leiste liegen 28 IO-Ports an.

Die Bildwiedergabe (Videos sollen mit bis zu 4K-Auflösung bei 60 fps möglich sein) erfolgt über eine HDMI-Schnittstelle oder einen der beiden Folienkabel-Buchsen für LCD-Displays. Auf dieselbe Art lassen sich auch zwei Kameramodule anschließen.

Die grafische Oberfläche kann über HDMI Bilder bis zu 4K-Auflösung ausgeben.

Das Modul wird einzeln oder im Set mit unterschiedlichen Basisboards, Netzteil oder sogar Kameras angeboten, allerdings nicht von Luckyfox selbst, sondern über den Waveshare-Shop. Die Preise für das Einzelmodul liegen zwischen 24 und 60 Euro, die Sets kosten zwischen 66 und 145 Euro.

Im Komplettset mit Basisboard und Netzteil ist sogar eine Kamera und ein 4,3Zoll-LC-Display enthalten.

Bemerkenswert ist die Dokumentation von Luckyfox zum Betrieb des Core3566 mit Linux. Sie deckt alle Bereiche von der Installation, die Verwendung der grafischen Oberfläche bis hin zum reinen Remote-Betrieb ab.

Inwieweit das Core3566-Modul wirklich CM4-kompatibel ist, müssen Tests allerdings erst noch erweisen. Erfahrungsgemäß bringt ein anderer als der Original-Raspi-Prozessor da immer Probleme.

(hgb)