Raspi-Gründer: Kein Raspberry Pi 5 im Jahr 2023

Schon heute hat der Bastelcomputer Raspberry Pi 4 eine längere Lebensdauer ohne Nachfolger als alle anderen Raspis. Ein 5er-Modell ist trotzdem nicht in Sicht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 183 Kommentare lesen

(Bild: c't)

Lesezeit: 2 Min.

Die Raspberry Pi Foundation lässt sich bei der Entwicklung eines Raspi 5 Zeit – im Jahr 2023 wird kein Nachfolger für den bisherigen Raspi 4 erscheinen. Das bestätigte der Leiter der Raspberry Pi Foundation Eben Upton in einem Interview mit dem Youtube-Kanal "ExplainingComputers".

Upton führt aus, dass man 2023 als Erholungsjahr von der Coronapandemie und dem einhergehenden Chipmangel nutzen will. Zuerst soll die Produktion der bisherigen Bastelcomputer und Module gesteigert werden, um den Lieferrückstau abzubauen.

Ein Raspi 5 könnte eine solche Erholung durch die Teilung der Kapazitäten behindern, etwa beim Zusammensetzen der nötigen Systems-on-Chip (Stichworte knappes Trägermaterial, Packaging-Kapazität und notwendige Testläufe). Zudem ist sich Upton unsicher, ob die Raspberry Pi Foundation derzeit die Produktion eines neuen Produkts angemessen hochfahren könnte.

Voraussichtlich ab dem zweiten Halbjahr soll die Entwicklung des Raspi 5 beginnen, zunächst mit einer Ideenfindung, wie der nächste Bastelrechner aussehen soll. Eine Vorstellung ist demnach ab 2024 realistisch. Schon heute hat das 4er-Modell mit 3,5 Jahren die längste Lebensdauer aller Raspi-Einplatinencomputer ohne die Vorstellung eines Nachfolgers. Das 3er-Modell befand sich drei Jahre auf dem Markt, bis die Plus-Neuauflage mit überarbeitetem Prozessor erschien.

Generell hat die Coronapandemie den Entwicklungsrhythmus gestört, meint Upton. Statt neue Produkte zu entwerfen, waren die Leute bei der Raspberry Pi Foundation mehr damit beschäftigt, Komponenten für die eigene Produktion zu beschaffen.

In dem Interview ging es außerdem um RISC-V als alternativen CPU-Befehlssatz zu ARM. In der Performance-Klasse von Bastelrechnern, also ARMs Cortex-A-Kernen, zeigt sich Upton skeptisch. Das ARM-Ökosystem biete derzeit zu große Vorteile und "es ist günstig, diese auszunutzen".

Die größten Risiken entstehen derweil durch ARM selbst, etwa durch eine Übernahme eines Herstellers oder durch unrechtmäßige Änderungen am Lizenzmodell, wie sie Qualcomm ARM vorwirft.

"Wäre Nvidia bei der Übernahme von ARM erfolgreich gewesen, hätte das die Spielregeln erheblich verändert", sagt Upton. "Ich meine, trauen Sie Jensen zu, dass er aus dem Besitz der ARM-Architektur keinen Vorteil zieht? Das hätte also alles verändert."

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(mma)