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Raubkopien: Musiker fühlen sich bedroht

Tim Gerber

Musiker wie Heinz-Rudolf Kunze und Marius Müller Westernhagen äußern in einem Schreiben an die Abgeordneten des Europa-Parlaments ihre Existenzängste.

Musiker wie Heinz-Rudolf Kunze, Achim Reichel und Marius Müller Westernhagen, aber auch die Schauspielerin Katja Riemann äußern in einem Schreiben an die Abgeordneten des Europa-Parlaments [1] ihre Existenzängste. In dem heise online vorliegenden Schreiben heißt es, zwar sei "das Internet ein hervorragendes Medium, um neue Hörer, Zuschauer, Betrachter, Leser zu gewinnen", andererseits sei man jedoch "entsetzt, dass massenhaftes illegales Kopieren unsere Existenz gefährdet".

Das Schreiben entstand auf Initiative des Bundesverbands der deutschen Phonoindustrie [2], der die Musiker um ihre Unterschrift gebeten hatte. Mit Hilfe bekannter Namen erhofft sich der Verband, auf die Beratungen des Parlaments zur geplanten EU-Urheberrechtsrichtlinie [3] Einfluss nehmen zu können.

"Europäisches Urheberrecht besteht bereits seit 200 Jahren und ist im heutigen, digitalen Zeitalter wichtiger den je", erklären die Autoren. Damit bezieht sich das Schreiben wohl auf die Geschehnisse vor rund 200 Jahren, als der Politiker Fürst von Metternich von einem namhaften Künstler gebeten wurde, doch sein beachtliches Werk so zu schützen, dass noch seine Enkel davon leben können. So wurde der Geheime Rat von Goethe zum Urheber des Urheberrechts. Ob der Geniestreich allerdings ein zweites Mal gelingt, wird nicht nur vor dem Europäischen Parlament noch zu einigen Auseinandersetzungen führen. (tig [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-34722

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.europarl.eu.int/
[2] http://www.ifpi.de/
[3] https://www.heise.de/news/EU-Parlament-Private-Kopien-bleiben-erlaubt-34579.html
[4] mailto:tig@ct.de