Red-Flag-Chef sieht gute Chancen für Linux auf dem Desktop

Der Chef des führenden chinesischen Linux-Distributors sieht gute Chancen für Linux im Kampf um den lokalen Desktop. Nach seinen Schätzungen laufen in China bereits heute rund 30 Prozent aller Arbeitsplatzrechner unter Linux.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

Zhongyuan Zheng, Chef des größten chinesischen Linux-Distributors Red Flag, sieht im Desktop das nächste Schlachtfeld für den Kampf zwischen Linux und Windows. Gegenüber dem Branchenblatt eWeek gab er sich überzeugt, dass Linux zuerst in China und dann weltweit langsam die dominierende Position des Microsoft-Betriebssystems untergraben werde. Er wolle aber nicht in ganz China Windows durch Linux ersetzen, sondern nur eine Alternative bieten.

Zheng schätzt, dass im einwohnerreichsten Land der Welt bereits 30 Prozent aller Desktop-Computer unter Linux laufen. Angesichts der offiziellen Kampagne zur vollständigen Software-Legalisierung bei Regierungsorganisationen und Unternehmen seien Microsoft Windows und Office für die Verhältnisse eines Entwicklungslandes sehr teuer, meinte Zheng. Die chinesische Regierung erwäge, das Problem der Softwarepiraterie durch den Einsatz von Linux und den generellen Umstieg auf freie Software in den Griff zu bekommen. Dies sei eine große Chance für Linux auf dem Desktop.

Nach eWeek-Angaben besetzt die Distribution unter roter Flagge rund 60 Prozent des chinesischen Linux-Marktes. Die Entwicklung erfolgte ursprünglich am Forschungsinstitut für Software der chinesischen Akademie der Wissenschaften. Anschließend als eigenständiges Unternehmen ausgelagert, bietet Red Flag Software Linux-Distributionen für Server, Desktops und für den Embedded-Bereich an. Anfang des Jahres ist Red Flag auch dem internationalen Konsortium von Linux-freundlich gesinnten Firmen, den Open Source Development Labs (OSDL) beigetreten. (mhe)