Epic Games: Rekordstrafe gegen "Fortnite"-Entwickler

Die USA verhängen eine Rekordstrafe gegen den "Fortnite"-Entwickler Epic Games wegen angeblicher Verletzung der Privatsphäre von Kindern und Jugendlichen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 116 Kommentare lesen

(Bild: Leonard Zhukovsky/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der "Fortnite"-Entwickler Epic Games wird 520 Millionen US-Dollar Strafe zahlen, um die Vorwürfe beizulegen, er habe illegal persönliche Daten von Kindern gesammelt und Menschen zu Käufen verleitet. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters am Montag.

Laut dem Bericht muss das Unternehmen eine Rekordstrafe von 275 Millionen US-Dollar für die Verletzung eines Gesetzes zum Schutz der Privatsphäre von Kindern zahlen und strenge Standard-Datenschutzeinstellungen für junge Menschen einführen. Epic Games wird außerdem 245 Millionen US-Dollar Entschädigungen an Verbraucher zahlen, die durch so genannte "dunkle Muster" zu Käufen verleitet wurden, die sie gar nicht beabsichtigt hatten, so die unabhängige US-Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission (FTC)

"Epic hat in die Privatsphäre eingreifende Standardeinstellungen und trügerische Schnittstellen verwendet, mit denen 'Fortnite'-Nutzer, darunter auch Jugendliche und Kinder, getäuscht wurden", zitiert die FTC-Vorsitzende Lina Khan.

Die Aufsichtsbehörde hatte zuletzt eine energischere Rolle bei der Überwachung der Spieleindustrie übernommen. Anfang des Monats hat FTC ein Verfahren gegen Microsofts geplante Übernahme von Activision Blizzard eröffnet. Der Deal könne den Wettbewerb schädigen, so die Begründung für den Schritt. Nun also die Strafzahlung für Epic Games.

In einer Erklärung am Montag versicherte das Unternehmen, dass es Pay-to-Win- und Pay-to-Progress-Mechaniken abgeschafft hat, wenn zwei Spieler gegeneinander antreten. Lootboxen mit zufälligen Gegenständen seien bereits im Jahr 2019 abgeschafft worden. Epic erklärte zudem, dass es eine explizite Ja/Nein-Wahl zum Speichern von Zahlungsinformationen einführen werde. Die Spieler könnten Rückerstattungen per Kreditkarte beantragen. "Wenn ein Karteninhaber eine nicht autorisierte Transaktion auf seinem Kontoauszug sieht, kann er diese seiner Bank melden, damit sie rückgängig gemacht wird", so das Unternehmen.

Um Kinder zu schützen, hat Epic nach eigenen Angaben Funktionen wie eine leichter zugängliche Kindersicherung, eine PIN-Pflicht, die es den Eltern ermöglicht, Einkäufe zu autorisieren, und "Eingeschränkte Konten" für Kinder unter 13 Jahren eingeführt. Im Epic Games Store kann man seit kurzem Kinder-Accounts anlegen. Mit ihnen kann man nur bestimmte Titel spielen – und kein Geld ausgeben.

(akn)