Reload: Mittels Minecraft Programmierung, Schaltungen und Hardware verstehen

Ob für (Grund)Schüler oder Studierende – Minecraft wird durch das Start-up Reload zur Lernumgebung für Programmierung, Schaltungen und Hardwaredesign.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen

Spieler befinden sich an einem AND-Gate.

(Bild: Reload)

Lesezeit: 2 Min.
Inhaltsverzeichnis


Gamification wird gerne eingesetzt, um Menschen zu motivieren, bestimmte Aufgaben zu erledigen. Sprachlern-Apps setzen zum Beispiel darauf, aber auch Fitness-Anwendungen. Das Start-up Reload begibt sich für seinen Ansatz der Gamification in die Welt von Minecraft.

Reload nutzt Minecraft als Engine, um Digitaltechnik Neulingen in einer virtuellen Umgebung näherzubringen. Der Ansatz des Unternehmens richtet sich allerdings nicht nur an Einsteiger. Das führt das Start-up auch auf der Didacta 2023 an seinem Stand vor.

Das Start-up gestaltet auf eigenen Servern Aufgaben, die in die Minecraft-Welt eingebettet sind. Mit diesen will das Unternehmen Grundlagen des Programmierens, Grundlagen von Schaltungen oder auch der Hardware-Entwicklung vermitteln. Die Aufgaben-Designs werden je nach Zielgruppe angepasst. Es gibt also beispielsweise Logik-Aufgaben, die schon Grundschulkinder schaffen können, und Aufgaben, die sich an Auszubildende und Studierende richten. Auftraggeber können auch spezielle Problemstellungen vorgeben, die dann nach Vorlage erstellt werden. Das passiert schon jetzt für Hochschulkurse.

Ein OR-Gatter ist ein Block anhand dessen "oder" erfahrbar wird.

(Bild: Reload)

Gestaltet werden die Aufgaben unter anderem als Textaufgaben, die Kindern zeigen, was ein logisches "oder" bedeuten kann. Durchgeführt werden sie mit den virtuell sichtbaren Funktionssteinen. Manche Aufgaben werden als Escape-Games und komplexere Quests gebaut. Neben vorgefertigten Aufgaben-Landschaften bleibt zudem – wie im echten Minecraft – Platz für eigene Ideen und Bauten.

Die digitalen Schaltungen aus Minecraft können laut Reload auch direkt in die Realität geholt werden. Das Setting im virtuellen Raum erlaube es, leichter Unstimmigkeiten in Konstruktionen zu finden – "ganz ohne Kurzschlussgefahr". Schaltungen können wie auf einem Breadboard ohne den vielleicht zunächst verwirrenden Kabelsalat sichtbar gemacht werden. Fließender Strom wird bei Reload mittels durchsichtiger Leitungen gezeigt (Redstone).

Hier ist ein 8-Bit-Volladdierer gebaut worden.

(Bild: Reload)

Auch für Prozessordesign lässt sich der Ansatz dem Start-up zufolge nutzen. Speicher- und Rechenwerke können simuliert und die internen Vorgänge verständlich gemacht werden.

Sowohl Privatkunden als auch Bildungsstätten können das Angebot von Reload mit einem Abonnement nutzen. Wer bereits Minecraft in der Java-Version hat, kann mit einem Reload-Abo den erstellten Server wie gewohnt hinzufügen. Wer noch keinen Minecraft-Account besitzt, muss sich vor der Reload-Nutzung einen zulegen. Das Start-up existiert seit 2020.

Die Didacta 2023 findet vom 7.3. bis zum 11.3. in Stuttgart statt. (kbe)