Renault Rafale: Topmodell mit PHEV und Multi-Mode-Getriebe vorgestellt​

Renault stattet das SUV-Coupé mit einer ungewöhnlichen Antriebs-Kombination aus. Leider wurde an einer Stelle zu arg gespart.

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Renault Rafale PHEV

(Bild: Renault)

Lesezeit: 4 Min.
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Bislang gab es das SUV-Coupé Rafale nur mit einem Hybridantrieb, der mit einem Multi-Mode-Getriebe viele Betriebsarten ermöglicht. Sehr kurze Strecken elektrisch, parallel oder seriell: In der Theorie wird der Verbrennungsmotor öfter als gewöhnlich nahe seines besten Wirkungsgrades betrieben. Wir hatten diesen Antrieb in Espace und Austral in der Redaktion. Im Test erwies er sich als vergleichsweise sparsam, allerdings nicht immer harmonisch zu fahren. Ab diesem Herbst erweitert Renault das Angebot im Rafale um einen Plug-in-Hybriden, der ebenfalls mit einem Multi-Mode-Getriebe zusammenarbeitet. Das könnte einiges ändern. An einer Stelle verpasst Renault aber die Chance auf eine komfortable Nutzung.

Renault hat einige Komponenten des Antriebs verstärkt. Der 1,2-Liter-Dreizylinder leistet hier 110 statt 96 kW. Der E-Motor an der Vorderachse bietet 51 kW. Neu hinzu kommt ein E-Motor an der Hinterachse mit 100 kW. Mit diesem Plus an elektrischer Leistung könnte Renault die Unterschiede in der Zugkraft geschickter kaschieren als im "kleinen" Hybrid, in dem ein Gangwechsel gerade unter Last deutlich zu spüren war.

Die Systemleistung ist auch hier nicht die Summe der einzelnen Antriebsleistungen, weil die Motoren ihr Maximum bei unterschiedlichen Drehzahlen liefern. Der Fahrer kann auf bis zu 221 kW zurückgreifen. Damit verbessern sich die Fahrleistungen im Vergleich zum "Full Hybrid 200" deutlich. Im Standardsprint verspricht Renault 6,4 statt 8,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist in beiden Modellen auf 180 km/h beschränkt.

Ab dem kommenden Jahr ändern sich die Förderbedingungen für Plug-in-Hybride in Deutschland. Dann muss ein Plug-in-Hybrid im Zyklus mindestens 80 km rein elektrisch schaffen, um vom Steuervorteil zu profitieren. Nur dann wird die private Nutzung eines Dienstwagens mit 0,5 statt 1 Prozent des Listenpreises als geldwerter Vorteil versteuert. Im Falle des Rafale Plug-in-Hybrid Basismodells müssen also nur 266,5 statt 533 Euro zusätzlich versteuert werden. Denn Renault hat vorgesorgt: Im WLTP schafft das SUV-Coupé 97 km rein elektrisch.

Möglich wird das durch eine 22-kWh-Batterie. Wie viel sich davon direkt nutzen lässt, verrät Renault nicht, vermutlich sind es zwischen 18 und 19 kWh. Das ist auch für heutige Maßstäbe vergleichsweise üppig, wenngleich es inzwischen direkte Konkurrenten gibt, die noch größere Batterien haben. Leider verpasst Renault die Chance, dem Rafale PHEV zumindest optional die Möglichkeit eines schnellen Ladens mit auf den Weg zu geben. Das einphasige Ladegerät lässt maximal 7,4 kW zu, was sich in der Regel nur an öffentlicher Ladeinfrastruktur nutzen lässt. Mit einer gewöhnlichen 11-kW-Wallbox ist bei 3,7 kW Schluss. Hier sind Konkurrenten mit dreiphasigen Ladegeräten oder der Möglichkeit, auch mit Gleichstrom laden zu können, zum Teil deutlich weiter.

Leben muss der Fahrer des Hybridmodells auch mit einem etwas kleineren Kofferraum. Im Full Hybrid 200 fasst der 627, im PHEV nur 539 Liter. Renault lässt sich die Möglichkeit, den Rafale eine nennenswerte Strecke rein elektrisch fahren zu können, auch gut bezahlen. Die Basisausstattung "Techno" wird für den PHEV erst gar nicht angeboten, und in der mittleren Version "Esprit Alpine" beträgt der Zuschlag für den Plug-in-Hybriden 5000 Euro. Für das Topmodell "Atelier Alpine" werden 57.800 Euro fällig. Die Serienausstattung ist in beiden Fällen sehr umfangreich, die Zahl der Optionen ziemlich gering. Wer mag, kann unter anderem in ein Head-up-Display (700 Euro), ein Soundsystem von Harman Kardon (950) und ein nicht zu öffnendes Glasdach (1500) investieren.

(mfz)