Republik Kongo: Internetsperre nach drei Tagen wohl aufgehoben

Während der Präsidentschaftswahl hat die Republik Kongo das Internet gesperrt. Den Wahlsieg des Amtsinhabers erlebte sein stärkster Konkurrent nicht mehr.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen

(Bild: asharkyu/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Nach drei Tagen ohne Internet sind die dafür verantwortlichen Blockaden in der Republik Kongo (Kongo-Brazzaville) offenbar in der Nacht zum Mittwoch aufgehoben worden. Zuvor war der eindeutige Wahlsieg des Amtsinhabers Denis Sassou-Nguesso bekannt gegeben worden, der mit einer mehrjährigen Unterbrechung seit 1979 an der Spitze des zentralafrikanischen Staats steht. Sein stärkster Konkurrent Guy Brice Parfait Kolélas war kurz vor dem Urnengang am Sonntag an Covid-19 erkrankt und auf dem Flug nach Paris gestorben – wenige Stunden nach der Schließung der Wahllokale am Sonntag. Das berichtet die Deutsche Welle.

Im Zuge der Wahl war in der Nacht zum Sonntag der Zugang zum Internet gesperrt worden, hatte unter anderem Netblocks berichtet. Diese Sperre wurde auch in den Tagen danach beibehalten, offenbar bis nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses, demzufolge Sassou-Nguesso mehr als 88 Prozent der Stimmen bekommen hat. Während den Menschen in dem Land aber der Zugang zum Internet verwehrt worden sei, habe das Kommunikationsministerium auf Twitter über die Auszählung der Wahl berichtet, schreibt Netblocks. Das Ende der Sperre nach genau drei Tagen geht nun aus Daten des Centers for Applied Internet Data Analysis in San Diego hervor, das sich der Verbesserung des Internets widmet.

Die Republik Kongo hat rund fünf Millionen Einwohnern und ist einer der größten Ölproduzenten Afrikas. Wegen niedriger Ölpreise und einer sinkenden Produktion hat das Land in den vergangenen Jahren aber wirtschaftlich sehr gelitten. Trotz der Wirtschaftskrise wurden seinen sechs Herausforderern kaum Siegeschancen eingeräumt. Denis Sassou-Nguesso ist fast 80 Jahre alt, 35 davon stand er an der Spitze des Staats. 1979 war er durch einen Militärputsch an die Macht gekommen, die er 1992 bei den ersten Mehrparteienwahlen in dem Land wieder verlor. Fünf Jahre später kam er nach einem Bürgerkrieg wieder an die Macht und ist seitdem Staatschef.

(mho)