ResearchKit: Apple hofft auf einen Umbruch bei der medizinischen Forschung

Auf einer internen Veranstaltung haben Apple-Manager Details über die Entstehungsgeschichte des Frameworks verraten, mit dem Patienten über ihr iPhone aktiv Daten zur klinischen Forschung beisteuern können.

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ResearchKit: Apple hofft auf einen Umbruch bei der medizinischen Forschung
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Die Idee für das Framework ResearchKit ist bei der Entwicklung von HealthKit entstanden, wie Apples Operations-Chef Jeff Williams laut 9to5Mac auf einer internen Veranstaltung erzählte. Bei Treffen mit Partnern aus der Gesundheitsbranche habe sich herausgestellt, dass viele der Funktionen auch bei der Durchführung klinischer Studien helfen könnten. HealthKit erlaubt Apps, gesammelte Daten rund um Fitness und Gesundheit untereinander auszutauschen sowie in der vorinstallierten Health-App anzuzeigen.

Apple hat nach einem Bericht von Fusion auch mit dem Wissenschaftler Stephen Friend Kontakt aufgenommen, der die medizinische Forschung umkrempeln will – unter anderem durch eine größere Beteiligung der Patienten oder Studienteilnehmer. Friend schwebte angeblich seit längerem ein ähnliches Projekt, bei dem Patienten aktiver ihre Daten für Forschungszwecke zur Verfügung stellen können. Friend ist inzwischen als medizinischer Berater für den Konzern tätig.

ResearchKit und HealthKit erlaubt Patienten, sich mit ihrem iPhone besser um die eigene Gesundheit zu kümmern, glaubt Williams – und Daten auch zu medizinischen Studien beitragen zu können. Dies sei in Anbetracht von mehreren Hundert Millionen iPhone-Nutzern eine große Chance.

ResearchKit setzt auf die im iPhone integrierten Sensoren und externe Fitness- und Gesundheitsgeräte, die mit dem iPhone gekoppelt sind, um Daten für klinische Studien zu erfassen – wenn der Nutzer dies will und sein Einverständnis gegeben hat. Forscher zeigten sich kurz nach Apples Präsentation des Frameworks erfreut über das erste Teilnehmer-Interesse. Mehrere Apps sollen derzeit Daten für Studien zu Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Diabetes, Parkinson, Brustkrebs und Asthma sammeln.

Im April will der iPhone-Hersteller das Framework allgemein bereitstellen – und zwar quelloffen. Wissenschaftler können dann weitere Module für künftige Studien beisteuern. (lbe)