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Rewind AI Pendant: Mikrofon-Kette soll alle Gespräche aufzeichnen

Die Mac- und iPhone-App des Herstellers macht digitale Aktivitäten durchsuchbar. Ein Mikrofon-Kette soll das auf die physische Welt übertragen.

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Rewind Pendant Umhängemikro

(Bild: Hersteller, Montage: Mac & i)

Lesezeit: 2 Min.

Ein Transkript aller Gespräche: Um eine solche Funktion zu ermöglichen, hat der Software-Hersteller Rewind AI ein erstes Wearable angekündigt – in Gestalt einer Mikrofon-Kette. Das Rewind Pendant genannte Produkt soll alles aufzeichnen, was der Träger sagt und hört. Die Mitschnitte landen auf dem iPhone und werden dort durchsuchbar gemacht.

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Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

Rewind AI bietet bereits eine iOS- sowie eine Mac-App an, die möglichst viele digitale Aktivitäten aufzeichnen und so letztlich durchsuchbar machen. Mit der Mikrofon-Kette könne man dann etwa seinen Kollegen die Zusammenfassung eines Konferenzbesuches schicken oder nachlesen, was der Partner eigentlich aus dem Supermarkt mitgebracht bekommen wollte, heißt es bei Rewind – zudem sei es so möglich, Momente für später zu bookmarken.

Erklärtes Ziel dabei ist, den Datensatz mit persönlichen Aktivitäten und Gesprächen per KI zugänglich zu machen. In macOS arbeitet das Tool unter anderem mit optischer Zeichenerkennung und Spracherkennung. Auf dem iPhone durchsucht es Screenshot und die Safari-Browser-Historie. Dort ist bereits eine Funktion integriert, um Unterhaltungen zu transkribieren.

Rewind Pendant soll knapp 60 US-Dollar kosten und lässt sich beim Anbieter bereits vorbestellen, scheint aktuell aber Vaporware. Bedenken hinsichtlich der Daueraufzeichnung durch ein Umhängemikro will der Hersteller mit speziellen Funktionen ausräumen: Durch Stimmerkennung und Unterscheidung der Sprecher könne man etwa die Aufzeichnungen von Personen löschen, die keine Zustimmung gegeben haben, erklärte Rewind AI – das sei zumindest eine "der Ideen". Ebenso soll es möglich sein, nur Zusammenfassungen zu speichern, statt Wort-für-Wort-Transkripte. Angeblich sind bereits gut 3000 Vorbestellungen für die Mikro-Kette eingegangen.

Rewind AI hat bereits Risikokapital eingesammelt und dürfte versuchen, sein Produktportfolio schnell auszubauen. Weitere AI-Wearables zeichnen sich derzeit am Horizont an: Ein von Ex-Apple-Mitarbeitern gegründetes Start-up hat ebenfalls eine für KI konzipierte Hardware gezeigt, geizt aber weiterhin mit konkreten Produktdetails. Einem Bericht zufolge zieht auch GPT-Entwickler OpenAI eigene Hardware in Betracht – und führte bereits Gespräche mit Apples Ex-Designchef Jony Ive.

(lbe)