Richter verlor die Geduld beim letzten Microsoft-Zeugen

Auch der letzte Entlastungszeuge im Anti-Trust-Prozeß gegen Microsoft hat die Geduld des Vorsitzenden Richters Thomas Penfield Jackson noch einmal aufs Äußerste beansprucht.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Auch der letzte Entlastungszeuge im Anti-Trust-Prozeß gegen Microsoft hat die Geduld des Vorsitzenden Richters Thomas Penfield Jackson noch einmal aufs Äußerste beansprucht. Microsoft-Manager Robert Muglia versuchte, eine Email vom 14. Mai 1997 umzudeuten, in der Bill Gates sich sehr deutlich gegen die Unterstützung der Programmiersprache Java durch Microsoft ausgesprochen hatte. Jackson unterbrach die Aussage von Muglia und sagte, er glaube nicht, daß die Email auch anders gelesen werden könne. Als Muglia unbeirrt fortfuhr, an dem Gates-Zitat herumzudeuteln, herrschte der sichtlich verärgerte Jackson den Zeugen an: "No! Stop! There is no question pending" (Hören Sie auf! Es gibt keine offene Frage mehr!)

Nach einer Pause von bis zu sechs Wochen, in der Richter Jackson einen anderen Prozeß leitet, können beide Seiten noch einmal bis zu drei Zeugen präsentieren. Prozeßbeobachter spekulieren darüber, ob Bill Gates doch noch als Zeuge auftreten wird. Sprecher von Microsoft wollten das Gerücht zumindest nicht dementieren. (wst)