RoboCup German Open 2024: Mehr als Roboterfußball
Wer RoboCup hört, denkt meist an Roboter, die Fußball gegeneinander spielen. Doch es gibt noch weitere Kategorien, in denen sich Roboter miteinander messen.
Roboterfreunde aus der ganzen Welt versammeln sich vom 17. bis 21. April 2024 in Kassel auf dem Messegelände, um ihre Roboter in verschiedenen Wettbewerben antreten zu lassen. Erwartet werden zum RoboCup German Open [1] rund 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die in nationalen und internationalen Teams organisiert sind. Für die Major League haben sich rund 30 Teams angekündigt, die aus Frankreich, Kanada, der Schweiz, Österreich, den Niederlanden, den USA und Deutschland kommen. Mit dabei sind auch 200 Schülerteams aus Deutschland in den Junior Leagues mit Teilnehmern im Alter zwischen 10 bis 19 Jahren.
Die Major-Teams treten in vier Kategorien gegeneinander an: Soccer, Rescue, @Home und Industrial. Besonderes Augenmerk liegt erneut auf den fußballspielenden Robotern, die in fünf Ligen spielen und autonom agieren. In der Königsklasse sind das humanoide Roboter [2], die in unterschiedlichen Größen in der Klasse Humanoid spielen. Hinzu kommen Wettbewerbe in der Standard-Plattform. Fahrende Roboter in den Klassen Middle Size und Small Size tragen ebenfalls Wettkämpfe im Fußball aus. Zusätzlich erfolgen Wettbewerbe in den Simulationsligen, in denen Roboter virtuell Fußball gegeneinander spielen.
In der Rescue-Klasse gibt es zwei Ligen für echte sowie simulierte Rettungsroboter. Sie müssen unterschiedliche Rettungsaufgaben bewältigen. Dies kann fernbedient, halb- oder vollautonom erfolgen. Dabei müssen sie unterschiedliche Teilaufgaben erfüllen wie etwa die Erkundung eines Geländes, die Wahrnehmung der Umgebung oder die Objektmanipulation.
In der @Home-Kategorie treffen Haushaltsroboter in drei Ligen aufeinander. Sie messen sich miteinander in der Erfüllung von Aufgaben im Haushaltsbereich. Sie unterstützen Menschen in realistischen, nicht standardisierten häuslichen Umgebungen.
In der Kategorie Industrial treten in zwei Ligen Roboter an, um industrielle Aufgaben zu bewältigen. Das können etwa Manipulationsaufgaben oder Montagearbeiten sein.
RoboCup Junior mit drei Kategorien
Der RoboCup Junior wird in drei Kategorien ausgetragen: Soccer, Rescue und OnStage. In der Kategorie Soccer gibt es zwei Ligen: Lightweight League (LWL) und Open League. Bei der Lighweight League wird ein Ball verwendet, der Infrarotlicht aussendet. Der Ball wird dabei von IR-Sensoren der fahrenden Roboter erkannt und dann versucht, ihn ins Tor zu befördern. In der Open League kommt ein orangefarbener Ball zum Einsatz, der per Kamera oder Farbsensoren geortet wird und ins Tor geschossen werden muss.
Auch in der Rescue-Kategorie des RoboCup Junior geht es etwas einfacher vor als in der Major League. In zwei Ligen, der Rescue Line und der Rescue Maze müssen die Roboter einen Hindernisparcours bewältigen und Opfer erkennen und gegebenenfalls bergen. Im Wettbewerb Rescue Line gibt eine schwarze Linie den Weg durch den Parcours vor. Sie dient zur Orientierung und muss mitunter verlassen werden, um Hindernissen auszuweichen. Opfer werden durch Kugeln symbolisiert, die erkannt und aufgenommen werden müssen. Die Wettbewerbe im Bereich Rescue Maze sind ähnlich anspruchsvoll. Hier müssen sich die Roboter durch mehrere labyrinthartige Räume bewegen. Hindernisse müssen umgangen und zugleich Buchstaben, die Opfer symbolisieren, erkannt werden.
In der Kategorie OnStage treten Roboter tanzend gegeneinander zu selbst zusammengestellter Musik mit eigenen Choreografien an. Eine Jury bewertet die Konstruktion, technische Umsetzung und Programmierung der Roboter sowie die kreative Ausführung der Tanzeinlage.
RoboCup German Open wird von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Die Veranstalter sind die Universität Kassel zusammen mit dem RoboCup-Komitee Deutschland
(olb [3])
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