RoboCup German Open findet wieder als verteiltes Turnier statt

Die RoboCup German Open 2023 haben begonnen. An verschiedenen Veranstaltungsorten müssen die Roboter beweisen, was sie drauf haben.

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Impression aus dem Finalspiel des RoboCup German Open 2022.

(Bild: Hans-Arthur Marsiske)

Lesezeit: 3 Min.
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  • Hans-Arthur Marsiske

Gut zwei Monate vor der diesjährigen RoboCup-Weltmeisterschaft in Bordeaux findet in dieser Woche der RoboCup German Open 2023 statt. Wie im vergangenen Jahr wird das Turnier verteilt an mehreren Orten und zu verschiedenen Zeitpunkten ausgetrage-.

Bereits am Montag hat im Deutschen Rettungsrobotik-Zentrum (DRZ) in Dortmund der Wettbewerb der Rescue League begonnen. Hier müssen sich die Teams mit ihren Robotern zunächst auf zehn verschiedenen Teststrecken bewähren, wo sie sich durch unwegsames Gelände bewegen und unter anderem Türen öffnen, Objekte erkennen und mit Gegenständen hantieren müssen. Zum Abschluss gilt es dann, im Rahmen der "DRZ Challenge" bei einem simulierten Chemieunfall all diese verschiedenen Fähigkeiten zu kombinieren, um den Schaden in Grenzen zu halten.

Am Donnerstag treffen sich dann in Kassel 180 Juniorenteams, die sich zuvor bei acht regionalen Turnieren für dieses deutsche Finale qualifiziert haben. Eine gute Platzierung beim Finale ist nun wiederum Voraussetzung, um an der Weltmeisterschaft in Bordeaux teilnehmen zu können.

Für die Teams der erwachsenen Teilnehmer – die beim RoboCup nicht Senior, sondern Major Teams genannt werden – haben die German Open dagegen keine qualifizierende Bedeutung. Vielmehr ist das Turnier ein wichtiger Meilenstein, um die Roboter unter realen Wettbewerbsbedingungen testen und für die WM gezielter vorbereiten zu können. Beim Wettbewerb der Logistics League, der an der RWTH Aachen ebenfalls am Donnerstag beginnt, geht es für die Roboter darum, in einer Produktionsumgebung autonom Transporte zu planen und durchzuführen. Neben den Herausforderungen der Navigation sowie der Manipulation von Objekten müssen sie dabei auch auf Fehlfunktionen reagieren und Alternativlösungen finden können. Dieser Wettbewerb ist aus Platzgründen nicht für Zuschauer geöffnet, kurze Besuche sind aber nach Absprache mit dem Organisationskomitee möglich.

Der Wettbewerb der Standard Platform League dagegen wünscht sich ausdrücklich Zuschauer. Dies ist auch nach wie vor einer der zuschauerfreundlichsten Wettbewerbe beim RoboCup: Unter dem Titel GORE (German Open Remote Event) spielen ab Donnerstag im Hamburger Center for Free-Electron Laser Science (CFEL) des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY) Teams von jeweils sieben sogenannten Nao-Robotern des Herstellers Aldebaran Robotics gegeneinander Fußball. Wer nicht persönlich nach Hamburg-Bahrenfeld kommen kann, kann die Spiele auch online im Livestream verfolgen.

Den Abschluss macht dann vom 1. bis 3. Juni der Wettbewerb der RoboCup@Work League in Magdeburg, bei dem in einem gewerblich-industriellen Umfeld verschiedene Probleme der mobilen Manipulation und Navigation gelöst werden müssen. Auch hier ist der Platz auf dem Stimulate Forschungscampus der Otto-von-Guericke-Universität begrenzt, sodass nur maximal acht Teams teilnehmen können. Das Finale findet aber am Sonntag im Rahmen der "Langen Nacht der Wissenschaft" statt. Zuschauer dürften daher eine gute Chance haben, einen Blick auf die Wettkämpfe werfen zu können.

(olb)