Roboter: Midea legt offizielles Angebot für Kuka vor

Staats- und Privatfirmen aus China gehen schon länger weltweit auf Einkaufstour - und kaufen immer wieder auch europäische Spitzentechnologie. Das stößt im Falle Kuka hierzulande erstmals auf politische Bedenken.

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Chinesischer Konzern will Roboterbauer Kuka kaufen

(Bild: Kuka)

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Von
  • dpa

Der chinesische Haushaltsgerätehersteller Midea macht mit seinen Übernahmeplänen für den Roboterbauer Kuka ernst. Am Donnerstag legten die Chinesen ein offizielles Übernahmeangebot vor. Damit bestätigen sie ihre Pläne, ihren Anteil an dem Augsburger Unternehmen auf über 30 Prozent erhöhen zu wollen. Wie hoch der Anteil an Kuka tatsächlich wird, hängt davon ab, wie viele Aktionäre ihre Anteilsscheine abgeben.

Midea bietet wie bereits bekannt 115 Euro je Aktie und bewertet das Unternehmen demnach mit knapp 4,6 Milliarden Euro. Die im MDax notierte Aktie legte am Morgen um 0,57 Prozent zu und schlug sich damit deutlich besser als der schwächelnde Index.

Die Annahmefrist läuft bis zum 15. Juli 24 Uhr. Midea bekräftigte, es solle kein Beherrschungsvertrag abgeschlossen werden und Kuka solle auch nicht von der Börse genommen werden. Zu Berichten, Midea begnüge sich auf Druck der Bundesregierung mit einem Maximum von 49 Prozent der Aktien, sagte eine Midea-Sprecherin, rein rechtlich sei die Festlegung einer solchen Obergrenze nicht möglich.

Midea hält bereits über zehn Prozent der Kuka-Aktien. Größter Anteilseigner ist bislang die Voith-Gruppe aus Heidenheim mit 25,1 Prozent. "Wir haben die Veröffentlichung der Angebotsunterlage zur Kenntnis genommen" ,hieß es bei Voith. "Voith wird das Angebot nun eingehend und sorgfältig prüfen. Sollte es Neuigkeiten geben, werden wir uns äußern."

Bei Kuka hieß es, der Vorstand werde das Angebot prüfen und spätestens in zwei Wochen eine begründete Stellungnahme abgeben. Berichte, wonach der schweizerische Industriekonzern ABB eine Gegenofferte prüfe, wollte Kuka nicht kommentieren. Sollte es zu einem Angebot der Schweizer kommen, so werde es geprüft wie jedes andere auch, hieß es bei Kuka. (axk)