Roboter lernt fliegen -- und schummeln

Fliegen lernen in nur drei Stunden -- für Flugschüler ein Problem, aber nicht für Roboter.

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Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Forscher der Technischen Uni Göteborg haben einen geflügelten Roboter gebaut, der selbst heraus findet, mit welchen Flügelbewegungen sich Auftrieb erzeugen lässt.

Krister Wolff und Peter Nordin wollten mit ihrem Eigenbau, einem in vertikalen Schienen geführten Roboter mit kleinen Motoren und großen Flügeln aus Balsaholz, bestätigen, dass intelligente Maschinen zur selben geistigen Leistung fähig sind wie halbflügge Vogelküken. Sie haben der Schöpfung keinerlei Instruktionen in die Wiege gelegt, wie das Fliegen funktionieren könnte, nur die Fähigkeit, jeden Flügel in beliebige Richtungen zu schwenken und kippen. Außerdem haben sie das Ziel einprogrammiert, möglichst viel Auftrieb zu erzeugen und dafür Kommandosequenzen mit 20 Schritten je Sekunde auszuprobieren. Eine ins Experiment eingeschlossene Waage diente dem Roboterhirn als Auskunft über Erfolg oder Misserfolg der aktuellen Bemühungen.

Tatsächlich hatte der Apparat nach drei Stunden den Bogen heraus, mit der passenden Verdrehung in Auf- und Abschwüngen so mit den Flügeln zu schlagen, dass merklicher Aufwärtsdrang dabei heraus kam.

Unfair, dass die Maschine von vornherein keine Chance hatte, wirklich zu fliegen, weil ihr die Erbauer im Verhältnis zum Eigengewicht viel zu wenig Motorkraft spendiert haben. Aber wie Du mir, so ich Dir: Schon vor den erhofften Flügelschlägen hatte der Roboter gelernt zu mogeln. Er hat sich nämlich mit den Flügeln so geschickt an seiner Umgebung abgestützt, dass er sich so zu sagen auf die Zehenspitzen stellte und dadurch trotzdem Höhe gewann. (hps)