Roboter soll "virtuelles Tschernobyl" erstellen

Zwölf Jahre ist es her, als Block 4 des Atomkraftwerkes in Tschernobyl explodierte.

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Von
  • Adolf Ebeling

Zwölf Jahre ist es her, als Block 4 des Atomkraftwerkes in Tschernobyl explodierte. Ein hastig errichteter 75 Meter hoher Sarkophag aus Stahl und Beton umhüllt seitdem das Nukleargrab. Doch die Hülle ist löchrig und droht einzustürzen. Nun soll "Pioneer", ein von der NASA und dem US-Energieministerium entwickelter Roboter, das chaotische Gewirr der verstrahlten Gänge und Hallen erkunden und neu vermessen. Eine schwierige Aufgabe, hat das Gerät doch einer Strahlung von einer Millionen Rad standzuhalten. Dazu muß die gesamte Elektronik gut abgeschirmt und zudem später leicht austauschbar sein; zugleich darf die Bewegungsfreiheit des Roboters nicht eingeschränkt werden. Drei bleigepanzerte Stereokameras fungieren als Augen, die über ein hundert Meter langes Kabel mit dem externen Gehirn, unter anderem in Form von drei SGI-Octane- und einer Onyx2-Workstation, verbunden sind. Ziel ist es, ein "virtuelles Tschernobyl" zu erstellen, an dem neue Sicherungsverfahren gefahrlos erprobt werden können. (ae)