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Rückschlag für Microsofts Handy-Betriebssystem [Update]

Dusan Zivadinovic

Der Handy-Hersteller Sendo wendet sich von Microsofts Windows for Smartphone 2002 ab und der Konkurrenz von Symbian/Nokia zu.

Per Sondermitteilung [1] lässt der britische Handy-Hersteller Sendo wissen, dass das mit viel Tamtam angekündigte Z100-Handy nun doch nicht auf den Markt kommt. Sendo gehörte zu der kleinen Gruppe der Handy-Hersteller, die das Microsoft-Betriebssystem Smartphone 2002 für den Bau von Luxus-Handys nutzten. Nun haben die Briten jedoch das Entwicklungsprogramm für ihre Luxus-Handys "auf Basis von Microsoft Windows for Smartphone 2002 Software eingestellt". Als eine Folge davon wird das Sendo Z100 nicht auf den Markt kommen. Weiter heisst es: "Wir bedauern das zutiefst". Noch mehr Aufsehen dürfte in der Handy-Branche der Rest der Meldung erregen, denn unmittelbar nach dem Schlusstrich unter die Smartphone-2002-Pläne wendet sich Sendo der Series-60-Plattform des Handy-Marktführers Nokia zu, die auf dem System des Microsoft-Konkurrenten Symbian aufsetzt; eine Lizenz habe man bereits erhalten.

Sendo hat am Z100 seit Februar 2001 gearbeitet und nach einigen Verzögerungen [2] erst vor kurzem vielversprechende Vorserienmodelle fertiggestellt. Als Multimedia-Handy sollte es mit Farb-Display, schnellem Funkmodem, MP3-Player, SD-Card-Erweiterungs-Slot und diversen anderen Zutaten in der Handy-Oberklasse Fuß fassen. Das eingebaute Microsoft-Betriebssystem Smartphone 2002 und zugehörige Office-Progrämmchen, die an die großen, vom Windows-PC bekannten Programme wie Outlook und Word erinnern, sollten zusätzliche Zugpferde sein.

Nun sind unter den Handy-Herstellern anscheinend nur noch der Elektronik-Riese Samsung und die in Europa wenig bekannten Firmen HTC und Compal im Bunde mit Microsoft. Während HTC sein SPV-Handy [3] bisher nur in England und Frankreich über den Netzbetreiber Orange auf den Markt bringt -- Verhandlungen mit den deutschen Netzbetreibern T-Mobile und Vodafone laufen angeblich --, arbeiten Samsung und Compal an ihren Smartphone-2002-Handys noch. Wieweit die rege Beteiligung von Microsoft an der Platzierung der "Windows"-Smartphones von HTC bei den Mobilfunkbetreibern die Entscheidung von Sendo forciert hat, bleibt momentan allerdings noch unklar.

Siehe dazu auch: (dz [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-70061

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.sendo.de/
[2] http://www.heise.de/mobil/newsticker/data/rop-09.07.02-000/
[3] http://www.heise.de/ct/02/23/036/
[4] mailto:dz@ct.de
[5] http://www.heise.de/ct/02/23/036/