Russische AKWs besonders vom Jahr-2000-Problem gefährdet

In einem Bericht für das Government Readiness Subcommittee des Senats gab CIA-Direktor John A.Gordon gestern einen Überblick über den Stand der Dinge bei der Bewältigung des Jahr-2000-Problems in den USA und im Ausland.

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Von
  • Florian Rötzer

In einem Bericht für das Government Readiness Subcommittee des Senats gab CIA-Direktor John A.Gordon gestern einen Überblick über den Stand der Dinge bei der Bewältigung des Jahr-2000-Problems in den USA und im Ausland. Während das Problem für die wichtigen US-Systeme bis zum kritischen Datum weitgehend gelöst werden würde und man an Notfallplänen arbeite, drohen aber Störungen in den übrigen Staaten der Welt.

Gordon räumte ein, daß der CIA noch viel zu wenig Information über die Folgen des Jahr-2000-Problems in anderen Ländern gewonnen habe. Viele Staaten hätten sich dem Problem noch gar nicht zugewandt und wären wegen der enormen Kosten auch gar nicht in der Lage, es wirklich in der kurzen Zeit noch zu lösen. Daher könne man in diesen Staaten nur auf die wahrscheinlichen Problemfelder aufmerksam machen, aber keine Voraussagen anbieten. Überdies würden nur wenige Länder überhaupt an Notfallpläne denken. Die meisten Länder hätten sich auch noch nicht des Problems der eingebetteten Chips angenommen. Am geringsten vorbereitet sei man in Osteuropa, Rußland, Lateinamerika, Afrika, im Mittleren Osten und in einigen asiatischen Ländern, wozu auch China gehört.

Besonders eingehend behandelte Gordon die Situation in Rußland. Er gehe zwar nicht davon aus, daß durch Computerprobleme unbeabsichtigt der Abschuß von Raketen oder Atombomben ausgelöst werden könne, aber es könnten vor allem bei den Sensoren und Steuerungen sowie bei den Frühwarnsystemen Y2K-Probleme auftreten. Schlimmer sei die Situation bei den russischen Atomreaktoren in Zentral- und Osteuropa. Hier könnten interne Komponenten oder Sensoren betroffen sein, die etwa automatisch die Zufuhr von Kühlwasser regeln. Zu den besonders gefährdeten Reaktoren gehöre auch das noch in Betrieb befindliche Kraftwerk in Tschernobyl.

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