Russische Radiosender senden Luftalarm: Moskau spricht von Hackerangriff

Nachdem Radiosender in mehreren russischen Städten Luftalarm gegeben haben, spricht die russische Regierung von einem Hackerangriff.

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(Bild: Negro Elkha/Shutterstock.com)

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Angeblich infolge eines Hackerangriffs wurde am Mittwoch in mehreren russischen Städten über Radiosender Luftalarm ausgegeben. So stellt es zumindest die russische Regierung dar, berichtet die Nachrichtenagentur Tass. "Das Katastrophenschutzministerium stellt klar, dass die Informationen Fake News sind und der Realität widersprechen", zitiert Tass aus einer Mitteilung. Man solle den Mitteilungen aus offiziellen Quellen glauben. In mehreren Videos auf Youtube wurden die Radiowarnungen festgehalten, sie enthielten demnach unter anderem die Aufforderung, Schutz zu suchen, weil ein Raketenangriff bevorsteht.

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Dem exilrussischen Nachrichtenportal Meduza zufolge waren die bedrohlich klingenden Warnungen in den Städten Pjatigorsk, Woronesch, Stary Oskol, Tjumen, Kasan, Nischni Nowgorod, Magnitogorsk, Ufa und Nowouralsk zu hören. Vor allem die ersten drei Städte sind nicht weit vom Kriegsgebiet in der Ukraine entfernt, hier dürfte der Alarm besonders ernst genommen worden sein. Laut Meduza hat die Stadtverwaltung Woronesch "Kollaborateure des Regimes in Kiew" für die unzutreffenden Warnungen verantwortlich gemacht. Das Katastrophenschutzministerium selbst hat aber wohl nicht die Ukraine beschuldigt.

Einem Bericht der Nachrichtenagentur Ria Novosti zufolge liefen die falschen Warnungen wohl vor allem bei Radiosendern, die zu Gazprom Media gehören. Demnach gab es "einen Angriff auf die Infrastruktur des Satellitenbetreibers, der zu einer unerlaubten Unterbrechung des Programms" geführt habe. Eine Untersuchung sei im Gange. Der falsche Luftalarm erfolgte zwei Tage vor dem ersten Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. In dem Nachbarland sind solche Alarme seitdem an der Tagesordnung, immer wieder gefolgt von Einschlägen russischer Raketen.

(mho)