Russland will Piraterie-Problem "in nächster Zeit lösen"
Als Partnerland der CeBIT will Russland der Weltöffentlichkeit vor allem demonstrieren, dass man eine aufstrebende Hightech-Industrienation ist. Zum guten Ruf gehört allerdings auch, dass Computerkriminalität und Software-Piraterie bekämpft werden.
Als diesjähriges Partnerland der CeBIT will Russland der Weltöffentlichkeit vor allem demonstrieren, dass man eine aufstrebende Hightech-Industrienation ist. Zum guten Ruf gehört allerdings auch, dass Computerkriminalität und Software-Piraterie im eigenen Land bekämpft werden. "Wir sind uns des Problems bewusst. Wir hoffen, dass wir es in nächster Zeit lösen können", sagte der russische Telekommunikationsminister Leonid Reiman am heutigen Freitag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Bei der Bekämpfung von Computer-Kriminalität würden die russischen Behörden bereits entschieden vorgehen.
"Probleme mit Urheberrechtsverletzungen wie Piraterie oder illegale Kopien gibt es nicht nur in Russland, sondern auch in den westlichen Industrieländern", betonte Reiman. Russland habe in den vergangenen Jahren bereits Fortschritte gemacht. So seien mehrere Fabriken zur Herstellung illegaler CD- und DVD-Kopien geschlossen worden. Mit einer Novelle des Zivilrechtscodes sollen bisherige Gesetzeslücken geschlossen werden. Der Chefstratege des Ministeriums für Hochtechnologie und Kommunikation, Oleg Bjachow, hatte zuletzt erklärt, der Raubkopie-Anteil bei Software-Programmen betrage in Russland derzeit etwa 60 Prozent.
IT-Sicherheitsexperten zählen das Land neben China und Lateinamerika auch zu den Regionen, aus denen die meisten Spam-Mails und Virenprogramme herkommen. Dies sei "einer dieser Mythen", sagte Reiman. "Viren werden überall auf der Welt geschrieben. Russland führt einen konsequenten und auch erfolgreichen Kampf gegen Schadsoftware." Der russische Minister sprach sich dafür aus, rechtliche Grundlagen dafür zu schaffen, um Internet-Kriminalität über nationale Grenzen hinweg verfolgen zu können. (pmz)
