Ryzen 7 5800X3D: AMDs schnellste Gaming-CPU ohne Übertaktungsmöglichkeit

Die neue Chip-Stacking-Technik beim Ryzen 7 5800X3D führt zu Vorsichtsmaßnahmen bei AMD: Der CPU-Takt und die Spannung lassen sich nicht anpassen.

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(Bild: AMD)

Lesezeit: 3 Min.

AMD sperrt seinen kommenden Gaming-Prozessor Ryzen 7 5800X3D fürs Übertakten der CPU-Kerne – auch eine Anpassung der Spannungen wird nicht möglich sein. Grund ist der gestapelte 3D-Cache auf den CPU-Chiplets, der AMD dazu bewegt, die Takt-Spannungs-Kurve konservativer anzusetzen.

Verglichen mit dem normalen Ryzen 7 5800X kommt der Ryzen 7 5800X3D bereits untertaktet bei Interessierten an: Der maximale Boost ist um 200 MHz auf 4,5 GHz reduziert, die Basistaktfrequenz um 400 MHz auf 3,4 GHz. Aufgrund von Übertaktungssperren in den Mainboard-BIOS-Versionen lassen sich diese Werte nicht anheben. Das bestätigte AMDs Director Technical Marketing Robert Hallock im Gespräch mit HotHardware (im Video ab 45:30).

Demnach legt der Ryzen 7 5800X3D eine maximale Spannung von 1,35 Volt an – bisherige Ryzen-Prozessoren kamen noch auf etwa 1,5 Volt ab Werk. Laut Hallock will AMD erst noch Erfahrung mit dem Stapeln von Chips sammeln, bevor die Vorgaben wieder gelockert werden: "Diese Technologie skaliert gerade noch nicht höher. Wenn sie es tut, werden wir die Übertaktungsoptionen zurückbringen."

Eine Ausnahme stellt der integrierte Speicher-Controller samt Infinity-Fabric-Interconnect dar, dessen Taktfrequenz sich weiterhin zusammen mit jener des DDR4-RAMs anheben lässt. Hier bestünde ohnehin das größte Tuning-Potenzial bei Ryzen-Prozessoren, meint Hallock.

AMD bewirbt den Ryzen 7 5800X3D explizit als Gaming-CPU, da insbesondere Spiele vom zusätzlichen Level-3-Cache profitieren. Statt 32 MByte gibt es beim Neuling 96 MByte Cache. In Anwendungen, denen zusätzlicher Cache nichts oder nur wenig bringt und die stattdessen mit der CPU-Taktfrequenz skalieren, könnte der Ryzen 7 5800X3D stattdessen sogar langsamer sein als der Ryzen 7 5800X.

Die technischen Hintergründe zur Limitierung erläuterte Hallock derweil nicht. Ein Grund könnte bei der Kühlung liegen, da gestapelte Chips prinzipbedingt die Abwärme in den unteren Lagen stauen. Im Falle des Ryzen 7 5800X3D sitzt das zusätzliche Cache-Die über dem bisherigen Cache, die freie Fläche über den CPU-Kernen füllt AMD für eine höhere Stabilität mit Silizium auf. Folglich arbeiten Kühler weniger effizient.

Eine Reduzierung der Spannung reduziert die Abwärme, führt aber auch zu verringerten Taktfrequenzen. Auf der Plus-Seite: Der Ryzen 7 5800X3D sollte dadurch effizienter laufen als seine Geschwister. Der Prozessor kommt am 20. April 2022 für 450 US-Dollar in den Handel.

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