SAP-Chef: "Indien wird langsam teuer"

Der Softwarekonzern will seine Entwicklungszentren in China und Osteuropa ausbauen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Softwarekonzern SAP will seine Entwicklungskapazitäten in China und Osteuropa deutlich ausbauen und im Gegenzug in Indien auf die Bremse treten. "Indien wird langsam teuer", sagte Konzernchef Henning Kagermann der Financial Times Deutschland. "Wir haben uns vorgenommen, dort nur noch eine bestimmte Zahl (an Mitarbeitern) einzustellen und uns dann nach anderen Lokationen umzuschauen." Indien ist bislang einer der größten Entwicklungsstandorte von SAP.

Asien sei für SAP einer der stärksten Wachstumsmärkte; der anhaltende Boom der indischen IT-Industrie habe allerdings dazu geführt, dass Fachkräfte rar und teuer werden, schreibt die Wirtschaftszeitung. Die Universitäten des Landes kommen mit der Ausbildung nicht nach.

In China ist SAP derzeit nur mit wenigen Entwicklern präsent: "Dass wir nicht so viel Entwicklung in China haben, hat natürlich damit zu tun, dass der Schutz geistigen Eigentums nicht so ist wie in anderen Ländern", meinte der SAP-Chef. Auch in Osteuropa will Kagermann die Entwicklung ausbauen. Im Gegensatz zu Indien seien die Kosten nicht so hoch und sei die Fluktuation des Personals niedrig. Hinzu komme die anders als in Indien durchweg gut ausgebaute Infrastruktur. (jk)