SAP SI ist sich zu gut für den Neuen Markt

Die SAP-Beratungstochter SAP Systems Integration (SAP SI) überlegt, sich vom Börsensegment für technikorientierte Jungunternehmen zurück zu ziehen.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Die SAP-Beratungstochter SAP Systems Integration (SAP SI) überlegt, sich vom Börsensegment für technik-orientierte Jungunternehmen zurück zu ziehen. "Wir stehen zum Neuen Markt, müssen unsere dortige Präsenz aber auf den Prüfstand stellen" erklärte Vorstandsmitglied Ulrich Assmann auf der SAP-SI-Hauptversammlung. Das 1997 gegründete Dresdner Unternehmen ist seit September 2000 am Neuen Markt notiert und seit März 2001 im Nemax 50 erfasst -- unter Börsianern gilt es als einer der solidesten Vertreter dieses Handelssegments. Dafür genießt letzteres kein so hohes Ansehen beim Dresdner Management; das begründet nämlich seine Gedankenspiele mit Imageproblemen der gebeutelten Hightech-Liga.

Andere Unternehmen hatten sich in der letzten Zeit vorsorglich vom Neuen Markt verabschiedet, als ihre Aktiennotierung auf Dauer unter die Ein-Euro-Marke zu rutschen drohte. Die von der Frankfurter Börse geplanten neuen Geschäftsbedingungen hätten für diesen Fall einen Ausschluss der betreffenden Gesellschaften bewirkt, und da macht es sich allemal besser, wenn ein Wackelkandidat vorher von selbst abwandert. Zwar hat mittlerweile das Frankfurter Oberlandesgericht einen solchen Ausschluss von Unternehmen für vorerst unzulässig erklärt und Gesellschaften wie Infogenie, Letsbuyit.com, GFN, eMulti, Wizcom oder NSE vor dieser Peinlichkeit bewahrt, aber dem Neuen Markt hilft das nicht viel weiter. Dessen Lage erinnert mehr und mehr an den imaginären Verein, über den der Komiker Groucho Marx einmal witzelte: "Ich mag keinem Club angehören, der MICH als Mitglied akzeptiert." (hps)