SAP kombiniert generative KI mit Low Code

Im Rahmen der TechEd hat SAP gezeigt, wohin die Reise für Entwickler geht. Zentrale Rolle spielt generative KI, aber auch bei der HANA Cloud gibt es Neues.

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(Bild: iX)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Achim Born

Neue Features rund um generative KI (GenAI) bilden erwartungsgemäß den Schwerpunkt der diesjährigen SAP TechEd. Bei der Vorstellung geizten die Walldorfer auf ihrer Entwicklerkonferenz nicht mit Superlativen – wie SAPs Cheftechnologe Jürgen Müller zum Auftakt bemerkte, gehe es schließlich darum, aus jedem Entwickler auch einen KI-Entwickler zu machen, mit dem Softwarehaus als "bestem Freund".

Dazu ergänzt SAP die auf der letztjährigen TechEd vorgestellte Low-Code-Umgebung Build um eine sogenannte Build-Code-Komponente. Im Groben wird Entwicklern damit ein Toolset zum Erstellen von GenAI-Anwendungen an die Hand gegeben – inklusive vorkonfigurierter Laufzeit- und Entwurfszeitfunktionen. Mit Rückgriff auf den kürzlich vorgestellten KI-Assistenten Joule unterstützt Build Code die Arbeit mit automatisierter Code-Generierung in der Java/JavaScript-Entwicklung. Immerhin soll die Zusammenarbeit mit SAPs Haus- und Hof-Programmiersprache ABAP wie überhaupt mit SAP- und Nicht-SAP-Funktionen über APIs und Konnektoren unterstützt werden.

Des Weiteren hat SAP für das KI-affine Datenmanagement nun auch offiziell eine eigene Vektordatenbank-Engine im Portfolio. Konkret werden die Multi-Modell-Angebote der Plattform für Datenbankservices HANA Cloud mit neuen Funktionen für Vektordatenbanken ergänzt. Die Idee dahinter ist, das Potenzial großer Datenmodelle (LLMs – Large Language Models) mit präzisen Unternehmensdaten zu kombinieren, um die wenig geschätzten Halluzinationen bei der Ähnlichkeitssuche innerhalb von Vektorpunktmengen zu reduzieren. Über die Vektor-Einbettung in HANA Cloud setzt SAP letztlich das Konzept der Retrieval Augmented Generation (RAG) um, in der Verarbeitung von Fragen in natürlicher Sprache auf unstrukturierte Objektdaten und das vorhandene Wissen im Unternehmenskontext, also Geschäftsdaten, gleichzeitig zurückzugreifen. Die Anwendungen respektive Modelle sollen auf diesem Weg mit jeder neuen Information die automatisierte Entscheidungsfindung im Rahmen von Geschäftsprozessen verbessern.

Die Vektor-Optionen von HANA Cloud als auch das Build-Code-Toolset sollen im ersten Quartal kommenden Jahres allgemein verfügbar werden. Noch im Dezember soll die KI-Umgebung (AI-Foundation) auf SAPs Business Technology Platform (BTP) zudem einen GenAI-Hub erhalten, über den Entwickler – frei nach BYMO (Bring Your Own Model) – Zugriff auf LLMs von Drittanbietern erhalten. Bereits angekündigt ist beispielsweise, dass sich DataRobot-Modelle auf der SAP-Plattform hosten und in Build-Anwendungen einbinden lassen.

Mehr Informationen zu den Ankündigungen der diesjährigen TechEd finden sich bei SAP.

(fo)