SCO vs. Linux: Bild dir eine Meinung

SCO will die Auseinandersetzungen um angeblich in Linux illegal übernommenen Unix-Code, um die Copyrights und Patentansprüche an Unix und um vermeintliche Vertragsverletzungen auf einer eigenen Website darstellen -- als Gegengewicht gegen Groklaw.

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Von
  • Detlef Borchers

Die SCO Group will ab 1. November die gerichtlichen Auseinandersetzungen mit IBM, Red Hat, Novell, Autozone und DaimlerChrysler um angeblich in Linux illegal übernommenen Unix-Code, um die Copyrights und Patentansprüche an Unix und um vermeintliche Vertragsverletzungen künftig auf einer eigenen Website dokumentieren. Dies berichten amerikanische Medien. Dieses Webangebot ist vor allem gegen die sehr aktive Website Groklaw gerichtet, die jede Eingabe vor Gericht, jeden Informationsfetzel dokumentiert und auf seinen Aussagegehalt überprüft -- und die auch der unendlichen Geschichte SCO vs. Linux auf heise online immer wieder mal Material liefert. Bereits vor der Einrichtung der (noch nicht online verfügbaren) neuen Website prosco.net, die laut SCO als Gegengewicht auf "vielfachem Wunsch der Gemeinschaft der SCO-Entwickler" eingerichtet wird, hielt SCO verschiedene Informationsangebote parat. Eine Website informierte über den wichtigsten Prozess, der mit IBM geführt wird, eine andere dokumentierte die Reden des Präsidenten Darl McBride.

Doch diese Darstellungen werden angesichts der kommenden heißen Phase der Auseinandersetzungen vor Gericht von der SCO Group als nicht ausreichend erachtet. Bereits im Juni hatte die Washington Post berichtet, dass SCO-Rechtsanwälte Groklaw benutzen, um ausführliche Informationen parat zu haben. Tatsächlich ist die Kommunikationspolitik von SCO derzeit etwas derangiert. So konnte man in der letzten Zeit wohl erfahren, dass der Backup-Spezialist Microlite seine Produkte außerhalb Amerikas von SCO vertreiben lassen will, nicht aber beispielsweise, dass die für das europäische Partnerprogramm zuständige Managerin Amy Roberts die Firma verlassen hat und große Fußstapfen hinterließ, in die eine andere Managerin treten muss.

Derweil freut man sich auf Groklaw über die sportliche Herausforderung, mit einer anderen Website in Wettbewerb zu treten.

Zu den Entwicklungen im Streit zwischen SCO, IBM und der Open-Source-Gemeinde siehe den Artikel auf c't aktuell (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):

(Detlef Borchers) / (jk)