SCO vs. Linux: Die Sache mit den Copyrights, Folge 2

Die SCO Group, die sich nicht nur mit IBM um angeblich illegal in Linux übernommenen Code, sondern auch mit Novell um die Copyrights an Unix streitet, verletzt möglicherweise selbst das Copyright anderer Firmen.

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Von
  • Detlef Borchers

Die SCO Group, die sich nicht nur mit IBM um angeblich illegal in Linux übernommenen Code, sondern auch mit Novell um die Copyrights an Unix streitet, verletzt möglicherweise selbst das Copyright anderer Firmen. Der von SCO im März angekündigte MPlayer für Unixware 7.1.4 und SCO Open Server 6 enthält die Microsoft-Dateien wma9dmod.dll, wmadmod.dll, wmspdmod.dll, wmv9dmod.dll und wmvdmod.dll. Diese Dateien enthalten die Codecs des Windows Mediaplayer, mit dem Microsoft selbst in juristische Auseinandersetzungen verwickelt ist.

Während SCO den Mplayer selbst mit der Lizenz GPL Version 2 vertreibt, fehlt in den Lizenzbedingungen der Hinweis, dass man eine Lizenz für Microsoft Windows haben muss, um diese Codecs zu nutzen. Gegen die Copyright-Verletzung mit den Player-Dateien hatte Microsoft schon einmal geklagt: In dem Prozess um den Namen Lindows spielten nicht nur Markenrechtsfragen eine Rolle, sondern auch eine Copyright-Verletzung. In dem Vergleich zwischen Microsoft und Lindows.com (heute Linspire), bei dem Microsoft 20 Millionen Dollar zahlte, musste sich Lindows/Linspire verpflichten, alle "Windows Media Files" innerhalb von 90 Tagen aus seiner Distribution zu entfernen.

Zu den Entwicklungen in dem Streit, den SCO mit IBM, Novell und der Open-Source-Gemeinde um SCO-Rechte an Unix und angeblich unrechtmäßig in Linux übernommenen Code angezettelt hat, siehe den Online-Artikel in c't Hintergrund (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):

(Detlef Borchers) / (jk)