SCO vs. Linux: Novell will 19,9 Millionen Dollar Lizenzgebühren

In der gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen SCO und Novell um die Eigentumsrechte an Unix soll nun die Frage geklärt werden, welche Summen SCO an Novell aus dem Lizenzgeschäften zahlen soll.

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Von
  • Detlef Borchers

In der Auseinandersetzung zwischen der SCO Group und Novell um die Eigentumsrechte an Unix haben die Gerichtsverhandlungen über die Frage begonnen, welche Summen SCO an Novell aus dem Lizenzgeschäften zahlen soll. Novell, das als Kläger bereits die Frage für sich entscheiden konnte, wer die Copyright-Rechte an Unix und Unixware besitzt, fordert exakt 19.979.561,00 US-Dollar. Diese Summe soll sich Novell zufolge aus Lizenzgeschäften von SCO mit Microsoft, Sun und anderen Firmen addieren. Die Forderungen wurden von SCO-Vertretern bestritten. Bei den Geschäften mit Sun und Microsoft habe es sich um Lizenzabkommen gehandelt, die keinerlei Ansprüche von Novell tangierten.

Der Verhandlungstag, über den die Prozessbeobachter von Groklaw berichteten, zeigte klar die Strategien der beiden Parteien. Novells Rechtsvertreter insistierten auf die Zahlung ausstehender Lizenzgebühren für alle Geschäfte, die unter dem Label SCOSource abgewickelt wurden. Rechtsvertreter der SCO Group argumentierten dagegen, dass sich die getroffenen Lizenzvereinbarungen um andere Dinge drehten. So soll sich das Abkommen mit Microsoft auf OpenServer beziehen, das Abkommen mit Sun auf das seinerzeit von Novell aus dem Unix System V fortentwickelte UnixWare. Nur aus umgangssprachlichen Gründen habe man allgemein von Unix gesprochen und nicht eine spezifische Version von Unix System V gemeint. Diese Argumentation mag erstaunen, da im Jahre 2003 der damalige SCO-Chef Darl McBride auf der Messe CDEXPO anlässlich einer Presse-Präsentation des angeblich von Linux geklauten Source-Codes ausdrücklich in 5 Punkten die Besitzansprüche an Unix System V festgehalten hatte.

Zu den Entwicklungen in dem Streit, den SCO mit IBM, Novell und der Open-Source-Gemeinde um SCO-Rechte an Unix und angeblich unrechtmäßig in Linux übernommenen Code angezettelt hat, siehe den Online-Artikel in c't Hintergrund (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):

(Detlef Borchers) / (jk)