SETI: Erste Suche nach Signalen für außerirdische Forschungssonden abgeschlossen

Die Suche nach Signalen außerirdischer Zivilisationen hat sich auf die stärksten beschränkt. Nun könnten wir solche finden, die nicht für uns gedacht sind.

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Radioantennen vor Sternenhimmel

Das Allen Telescope Array ist das erste direkt für die Suche nach Außerirdischen entworfene Radioteleskop

(Bild: SETI Institute)

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Einer Gruppe von Forschern und Forscherinnen ist es erstmals gelungen, in einem anderen Sternsystem nach Radiosignalen zu suchen, die zwischen den dortigen Planeten gesendet werden und etwa für dortige Sonden gedacht sind. Das berichtet die Pennsylvania State University und erklärt, dass sie damit anderswo nach genau solchen Signalen suchen könnten, wie die Menschheit sie selbst aussenden. Im konkreten Fall wurde das Team beim Sternsystem TRAPPIST-1 mit seinen sieben Exoplaneten zwar nicht fündig, aber die Technik sei in Verbindung mit leistungsfähigeren Observatorien für weitere Suchen sehr vielversprechend.

Wie Forschungsleiter Nick Trusay in Erinnerung ruft, gehen die meisten Suchen nach Signalen außerirdischer Zivilisationen davon aus, dass nur solche auffindbar sind, die gezielt zu anderen Sternen geschickt wurden – also etwa eine Art Leuchtfeuer. Aber inzwischen sei unsere Technik so gut, dass wir bei vergleichsweise nahen Sternen nach Signalen suchen können, die gar nicht für uns oder irgendjemanden gedacht sind, sondern etwa an Sonden gehen, mit denen dort Forschung betrieben wird. Und noch leistungsfähigere Observatorien werden bereits gebaut.

Im Prinzip lassen sich also mit der jetzt in einem Forschungsartikel beschriebenen Vorgehensweise Signale nachweisen, wie die Menschheit selbst sie aussendet. Beim 41 Lichtjahre entfernten System TRAPPIST-1 habe das Forschungsteam damit nun nach Signalen gesucht, als sich mehrere der dortigen Planeten aus unserer Perspektive hintereinander befanden. Zwischen denen gesendete Signale hätte man womöglich nachweisen können, ist das Team überzeugt. Nachdem mit dem Allen Telescope Array (ATA) aber nun nichts gefunden wurde, sollen die Technik weiter verbessert und andere Sternensysteme ins Visier genommen werden.

TRAPPIST-1 gehört zu den gegenwärtig interessantesten Sternen, wenn es um die Suche nach außerirdischem Leben geht. Um den Roten Zwergstern TRAPPIST-1 wurden bislang sieben Gesteinsplaneten entdeckt, auf denen sogar flüssiges Wasser möglich zu sein schien. Bei zwei Planeten, die dafür zu nah um den Stern kreisen, hat sich zuletzt die Hoffnung auf wenigstens eine extrem dichte Atmosphäre wie jene der Venus zerschlagen. Trotzdem stehen der Stern und seine Planeten weiterhin im Mittelpunkt der Forschung, auch die letztlich erfolglose Suche nach Radiosignalen dürfte daran nichts ändern.

(mho)