Computex

SSD-Prototyp mit Novachips-Controller

Mit Novachips betritt ein neuer Hersteller von SSD-Controllern die Bühne. Ein erster Test mit dem Prototypen einer Biwin-SSD zeigte vielversprechende Resultate.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Georg Schnurer

Wer sich aktuell angebotene SSDs genauer ansieht, stellt schnell fest, dass die vermeintliche Vielfalt eher ein Dreiklang ist: Der SSD-Controller – ein wesentlicher Faktor für die Leistungsfähigkeit des Laufwerks – stammt in der Regel von Marvell, Samsung oder LSI (Sandforce), und auch der "Indilinx-Controller" in der neuen Vertex 4 von OCZ ist ein umgelabelter Marvell-Chip. Zwar gibt es durchaus noch weitere Controller-Hersteller, doch deren Produkte sind entweder hoffnungslos langsam oder für Sonderanwendungen konzipiert.

Prototyp der Biwin-SSD mit Novachips-Controller.

Der koreanische Hersteller Novachips will mit seinem neuen Chip NVS3600A nun den Markt aufmischen: Der Hybrid-Chip mit ARM-Kern bietet sowohl ein USB-3.0-Interface als auch SATA III. Er kann mit teuren und schnellen SLC-Flash-Bausteinen umgehen, versteht sich aber auch auf die deutlich günstigeren MLC-Chips der großen Anbieter (Samsung, Hynix, Micron, Intel, Toshiba). Eine Besonderheit ist die Möglichkeit, innerhalb der SSD unterschiedlich organisierte Flash-Chips verschiedener Hersteller einsetzen zu können. Das gibt den SSD-Fertigern große Spielräume bei der Auslegung und dem Aufbau der SSD. Weitere Features des NVS3600A sind Hardware-Verschlüsselung (AES128/256) sowie die Option, mit BCH-ECC zu arbeiten. Ein besonders ausgeklügeltes Wear Leveling und ein DRAM-Cache sollen sowohl für hohe Lebensdauer als auch ordentliche Performance sorgen. Novachips verspricht Schreibraten von bis zu 520 MByte/s und eine Leserate von 540 MByte/s.

Die erste SSD mit dem neuen Novachips-Controller ist nun auf dem Computex-Stand des im chinesischen Shenzhen ansässigen Herstellers Biwin aufgetaucht. Das 240 GByte große Modell S836 ist ein mit MLC-Chips bestückter Prototyp. In der finalen Version sollen laut Hersteller 500 MByte/s beziehungsweise 518 MByte/s (Write/Read) sowie bis zu 80.000 IOPS (4K, Write) erreicht werden. Das Laufwerk soll laut Joe James, VP Worldwide Marketing der BiWin America Inc., in etwa zwei Monaten zu einem sehr konkurrenzfähigen Preis auf den Markt kommen. In einem ersten Test vor Ort erreichte der Prototyp eine vielversprechende sequenzielle Schreibrate von 481 MByte/s (Read: 454 MByte/s). (gs)