Saildrone Voyager: Überwasserdrohnen kartieren Gulf of Maine in hoher Auflösung

Zwei Saildrone Voyager Überwasserdrohnen haben Gewässer im Gulf of Maine kartiert. Die Daten sollen die Meeresforschung und den Küstenschutz unterstützen.

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Eine Saildrone Voyager Überwasserdrohne schwimmt auf dem Meer

(Bild: Saildrone)

Lesezeit: 3 Min.

Zwei unbemannte, autonome Überwasserdrohnen des Typs Saildrone Voyager haben 1500 Quadratseemeilen (etwa 5144,8 Quadratkilometer) im nördlichen und zentralen Teil des Gulf of Maine an der Ostküste der USA kartiert. Die Gebiete wurden in hoher Auflösung mit einem Fächerecholot erfasst. Die Daten sollen dazu verwendet werden, um die Forschung der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) unter anderem an für das Ökosystem wichtige Tiefseekorallen zu unterstützen.

Die Forschungsmission der beiden Saildrone Voyager konzentrierte sich vorwiegend auf das Jordan- und Georges-Becken im Gulf of Maine. Die Voyager-Überwasserdrohnen sind etwa 10 m lang und werden durch ein festes Segel per Windkraft sowie über einen Elektromotor angetrieben, der über einen Pufferakku von Solarenergie gespeist wird. Der Elektromotor arbeitet nach Angaben von Saildrone hocheffizient. Er kommt hauptsächlich dann zum Einsatz, wenn der Wind zu schwach und damit die Manövrierfähigkeit nicht ausreichend gegeben ist. Außerdem schaltet der Elektroantrieb dazu, sobald eine bestimmte Geschwindigkeit unterschritten wird. Der Betrieb der Boote falle dadurch besonders ökologisch und kostengünstig aus. Die Überwasserdrohne hat Steuerungs- und Navigationssysteme an Bord, die dafür sorgen, dass eine Kartierungsmission autonom erfolgt.

An Bord der Voyager befinden sich ein Norbit Fächerecholot und weitere wissenschaftliche Instrumente zur Erfassung von Daten, die aufgezeichnet sowie in Echtzeit weitergeleitet werden können. Mit dem Echolot wird der Meeresboden erfasst und hochaufgelöste Karten erstellt. Mit ihnen können Meereskundler die Meerestiefen und die komplexe Meerestopografie genau bestimmen und etwa Lebensräume von Meeresbewohnern erkennen und einschätzen. Das gilt vor allem für Tiefseekorallen, die als Lebensraum für Fische dienen.

Die Wissenschaftler können anhand des Zustands des Lebensraums und weiterer Daten bewerten, wie es um den Fischbestand im Gulf of Maine steht. Das hat auch eine ökonomische Komponente, denn der kommerzielle Fischfang ist in dem Gebiet eine wichtige Einnahmequelle für die Menschen. Die Daten helfen dabei, die Ressourcen für ein vernünftiges Fischereimanagement einzuschätzen, um so die Überlebensfähigkeit von Fischpopulationen zu sichern. Dies soll durch künftige Vermessungsarbeiten und Modellierungen des örtlichen New England Fishery Management Council (NEFMC) noch unterstützt werden.

Die Kartierungsdaten der Voyager können ebenfalls dazu verwendet werden, um den Meeresboden in Küstenregionen zu beurteilen. Damit lassen sich Schäden am Meeresboden frühzeitig erkennen, sodass ein Küstenschutz aufrechterhalten werden kann und Küstenbereiche weniger erodieren.

Die Saildrone-Überwasserdrohnen in den drei Klassen Explorer, Voyager und Surveyor können auch für andere Missionen genutzt werden, etwa zur Aufrechterhaltung der Sicherheit in der Schifffahrt und der Standortfindung für Offshore-Windkraftanlagen. Ferner sind auch militärische Missionen möglich.

Seit 2015 führt Saildrone Datenerfassungsmissionen für die Meeresforschung durch. Rund 140 Überwasserdrohnen hat das Unternehmen dafür bereits gebaut und insgesamt 1,3 Millionen Seemeilen (etwa 240.000 km) mit ihnen zurückgelegt. Saildrones neueste Mission hat bereits begonnen: Seit Anfang August sind Überwasserdrohnen des Typs Surveyor in den Gewässern der Cayman Islands unterwegs, um dort Daten über die Biodiversität des Meeres zu sammeln.

(olb)