Samsung-CPU mit AMD-Radeon-GPU: Erst Hype, jetzt totgeschwiegen

Um Samsungs Exynos 2200 als ersten Smartphone-Prozessor mit RDNA-2-Grafikeinheit gibt es Rätselraten. Eigentlich soll das Galaxy S22 die CPU nutzen.

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(Bild: Samsung)

Lesezeit: 3 Min.

Eigentlich hätte am 11. Januar 2022 die Vorstellung des System-on-Chip (SoC) Exynos 2200 für Samsungs nächste Smartphone-Generation Galaxy S22 stattfinden sollen. Passiert ist an dem Dienstag jedoch nichts. Im Gegenteil: Samsung löschte alle Social-Media-Beiträge, die auf das Event hinwiesen. Nachfragen bleiben unbeantwortet.

Samsung selbst baute etwa mit Tweets hohe Erwartungen auf: Der Exynos 2200 wurde schon vorab als High-End-Prozessor gefeiert, der die Konkurrenz insbesondere in Spielen dank flotter Radeon-GPU abhängen sollte. Dafür hat Samsung AMDs RDNA-2-Architektur lizenziert, die auch bei den Desktop-Grafikkarten Radeon RX 6000 zum Einsatz kommt. Ein Teaser-Tweet lässt sich archiviert aufrufen.

Die abgeblasene Vorstellung und das komplette Stillschweigen seitens Samsungs werfen die Frage auf, wie es um den Exynos 2200 und der Galaxy-S22-Generation steht. Die Gerüchteküche überschlägt sich derzeit – von Aussagen über eine Verschiebung bis hin zu gravierenden Performance-Problemen, weshalb Samsung womöglich ausschließlich auf Qualcomms SoC Snapdragon 8 Gen 1 in allen Galaxy-S22-Smartphones setzen wird.

Das oft gut informierte Twitter-Mitglied "Ice universe" schrieb zwischenzeitlich, dass sowohl die CPU-Kerne als auch die integrierte Radeon-GPU hinter der Konkurrenz in Form von Apples A15 des iPhone 13, Qualcomms Snapdragon 8 Gen 1 und Mediateks Dimensity 9000 liegen. Die Tweets sind mittlerweile gelöscht, auf Reddit wurde allerdings ein Screenshot geteilt.

Weiterhin online sind Aussagen, dass die Grafikeinheit mit 1300 MHz nicht die anvisierten Taktfrequenzen erreicht. Für Smartphone-Verhältnisse wäre das grundsätzlich ein hoher GPU-Takt, verglichen mit anderen RDNA-2-GPUs hingegen nicht. AMD hat die Architektur auf besonders hohe Taktfrequenzen ausgelegt, sodass Desktop-Grafikkarten und Notebook-GPUs auf weit über 2 GHz kommen. Samsung soll den Exynos 2200 mit einem Ziel von 1,9 GHz bei der GPU im eigenen 4-Nanometer-Fertigungsprozess entworfen haben. Ab 1,5 GHz läuft das SoC angeblich jedoch zu heiß.

[Update 13.1.2022 1:48 Uhr] Samsung hat sich mittlerweile geäußert und erklärte gegenüber Business Korea, dass das neue SoC zusammen mit einem neuen Galaxy-Smartphone vorgestellt wird. Warum die Präsentation des Exynos 2200 abgesagt wurde, sagten die Koreaner nicht. Probleme mit dem SoC gebe es weder hinsichtlich Performance noch Produktion. Da das Galaxy S22 auf dem Exynos 2200 basieren soll, wird die Vorstellung nun in wenigen Wochen erwartet. Berichte aus Korea nennen den 8. Februar 2022 als Termin für das Galaxy S22. [/Update].

(mma)