Samsung TV: Modell-Update 2022 - feine Graustufen, reflexionsarm, um 90° drehbar

Samsung serviert CES-Neuigkeiten: Als Vorspeise gibt es farbstarke LCD-TVs mit Quantenpunkten, sowie große LED-TVs mit winzigen Leuchtdioden als Pixel.

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(Bild: Samsung)

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Samsung zelebriert die CES 2022 wie ein Menü: Zur Vorspeise serviert der koreanische Konzern sein neues Line-Up von Neo QLED TVs und Micro-LED TVs. Beides sind Upgrades zu bestehenden Produktlinien, deren Größen und vor allem Ausstattungen weiter verbessert wurden. Im Hauptgang erwarten wir die langsam köchelnden QD-OLED-Fernseher.

Doch zunächst der Auftakt: In den Neo QLEDs genannten LCD-TVs sorgen Quantenpunkte für satte Farben, sie bilden aktuell Samsungs Speerspitze unter den Smart-TVs fürs Wohnzimmer. Die Geräte unterstützen nun auch das Soundformat Dolby Atmos, das sie zudem drahtlos zusammen mit Samsungs neuen Soundbars ausgeben. Das HDR-Format Dolby Vision unterstützt Samsung dagegen nicht; hier setzt der Hersteller wie gehabt auf das eigens entwickelte HDR10+.

Ein neues Kontrast-Mapping soll die Wiedergabe kontraststarker HDR-Inhalte weiter verbessern, die berechneten Helligkeitsstufen wurden von 12 auf 14 Bit erhöht und mit der Ansteuerung der Mini-LEDs im Backlight synchronisiert, um statt bisher 4096 mit 16.384 nun vier Mal so viele Stufen abbilden zu können. Dass sich Samsung nicht genauer zu den Mini-LEDs äußert deutet darauf hin, dass deren Anzahl unverändert geblieben ist.

Samsungs Flagschiffe sind derzeit die 8K-Modelle aus der QLED-TV-Reihe. Sie nutzen Mini-LEDs im Backlight und erzeugen mit Quantenpunkte satte Farben.

(Bild: Samsung)

Der sogenannte EyeComfort-Modus passt Helligkeit und Farbtemperatur der Darstellung an das Umgebungslicht an und reduziert den Blauanteil. Wer Filme so sehen will, wie es die Filmemacher beabsichtigt haben – hierfür dient der sogenannte Filmmaker-Modus -- sollte den EyeComfort nicht aktivieren.

Die Lifestyle-Serien The Frame, The Serif und The Sero wurden erstmals mit einem mattierten Display ausgestattet. Das soll nicht nur Reflexionen verhindern, sondern auch Fingerabdrücke kaschieren. The Frame ist in Größen von 32 bis 85 Zoll (80 cm bis 2,16 m) erhältlich. Beim Serif ist jetzt auch das Gehäuse mattiert und er wird auch in 65 Zoll erhältlich.

Die Lifestyle-TVs The Frame, The Serif und The Sero gibt es in diesem Jahr mit mattierter Displayoberfläche; sie soll störende Spiegelungen vermeiden.

The Sero, der um 90 Grad drehbare Schirm, hat offenbar so viel Anklang gefunden, dass Samsung nun eine Wandhalterung anbietet, mit der sich auch die Smart-TVs aus der 2022er Neo QLED-Serie sowie The Frame drehen lassen – zumindest Displays bis 65 Zoll respektive 165 Meter Diagonale; größere Displays würden die Haltemechanik wohl überfordern.

Natürlich muss sich dabei auch der Startbildschirm und alle Auswahlmenüs mitdrehen; dies verspricht Samsung für die 2022er-Modelle. Ob auch die älteren Modelle ein Update dafür erhalten, ist noch unklar. Apps für YouTube und TikTok sowie die Spiegelfunktion und das Casting vom externen Gerät werden den Vertikalmodus auf den Samsung-TVs unterstützen.

Überhaupt hat die Tizen-Oberfläche ein neues Gesicht: Es ähnelt jetzt mehr den Vorschlagssystem wie LG es im WebOS und Google es für Android TV nutzt. Bei Tizen finden sich am linken Rand Steuerelementen mit Suchfunktion, Kalibrierfunktion und dem Gaming Hub.

Eine Besonderheit stellt die neu eingerichtete NFT Plattform dar, mit der man NFTs kaufen, ansehen und handeln kann. Sie wird auf Neo QLEDs und The Frame sowie auf den neuen Mico LED TVs zu finden sein.

Für Micro LED TVs, in denen winzige LEDs als Pixel dienen, stellt Samsung drei Größen vor mit Diagonalen von 110 Zoll/2,64 Meter, 101 Zoll/2,80 Meter und 89 Zoll/2,26 Meter. Preise nennt der Hersteller nicht und auch nicht die Energieeffizienzklassen beziehungsweise die Leistungsaufnahme – die Klasse wird klar G sein, denn darin landen aktuell die allermeisten TVs und schlechter geht es auch nicht. Die Leistungsaufnahme ist deshalb die interessantere Größe.

Micro LED TVs nutzen winzige LEDs als leuchtenden Bldpunkte:; es gibt sie weiterhin nur mit Diagonalen über 2 Meter.

Auch bei den Mikro-LED-TVs hat der Hersteller die Graustufenauflösung verbessert. Sie sollen nun intern mit 20 Bit gesteuert werden und 1 Millionen Abstufungen darstellen können. Samsung verspricht 100 Prozent Adobe RGB und DCI-P3 – und damit eine enorm farbstarke Wiedergabe. Im Art Mode können die Mikro-LED-TVs ähnlich wie The Frame Kunstwerke ausgeben, und im Multi View als Gaming-Plattform für vier Personen dienen, die in 4K/120 Hz am Riesenschirm spielen.

Über Preise für die neuen Geräte schweigt sich Samsung wie auf der CES üblich noch aus, hier erwarten wir im Laufe des ersten Quartals genauere Zahlen.

(uk)