Samsung UFS 4.0: Smartphone-Speicher verdoppelt Geschwindigkeit

NAND-Flash-Speicher nach UFS-4.0-Standard erreicht Übertragungsraten von mehr als 4 GByte/s und befindet sich somit auf dem Niveau flotter PCI-Express-SSDs.

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(Bild: Samsung)

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Samsungs Halbleitersparte stellt erstmals den Speicherstandard Universal Flash Storage (UFS) 4.0 vor, noch bevor ihn die JEDEC abschließend spezifiziert hat. Im Mittelpunkt steht eine Geschwindigkeitsverdoppelung der zwei Übertragungs-Lanes, die zusammen nunmehr einen Durchsatz von 46,4 Gbit/s beziehungsweise 5,8 GByte/s erreichen.

Die ersten UFS-4.0-Speicherbausteine reizen dieses Limit aber noch nicht aus: Samsung verspricht lesend bis zu 4,2 GByte/s und schreibend 2,8 GByte/s. Insbesondere beim Schreiben steigt demnach die Geschwindigkeit – UFS-3.1-Speicher kam noch auf 2,1 GByte/s lesend und 1,2 GByte/s schreibend. Kurios: Samsungs Ankündigung erfolgte über Twitter.

Im Jahr 2018 lag die Schreibrate mit UFS 3.0 noch bei niedrigen 410 MByte/s. Seitdem führte die JEDEC unter anderem eine Funktion ein, bei der ein Teil der Speicherzellen nur mit einem statt drei Bit beschrieben wird, um die Performance zu verbessern. Solche sogenannten Single-Level-Cell-Caches sind auch bei PC-SSDs üblich.

UFS-4.0-Bausteine wären mit den genannten Übertragungswerten etwas flotter als PCIe-3.0-SSDs, was sequenzielle Datenbewegungen angeht. IOPS-Angaben zu wahlfreien Zufallszugriffen macht Samsung nicht. Noch wichtiger bei Smartphones, für die UFS 4.0 primär vorgesehen ist, sind die Effizienzverbesserungen: Das Lesen und Schreiben von Daten soll 46 Prozent effizienter sein als bei UFS 3.1, was zu potenziell längeren Akkulaufzeiten führt – Samsung führt einen Wert von 6 MByte/s pro Milliampere an.

Auch UFS-4.0-Flash kommt in Form von Bausteinen mit gestapelten Speicherlagen und integriertem Controller, die gerade einmal 1 mm flach sind und eine Gesamtkapazität von bis zu 1 TByte erreichen. In Smartphones sitzt üblicherweise ein einzelner Speicherbaustein. Die Serienproduktion will Samsung im dritten Quartal 2022 beginnen, sodass UFS 4.0 kommenden Frühling für die Smartphone-Generation Galaxy S23 bereitstünde.

Der Konkurrent Kioxia (früher Toshiba) kündigte schon im Februar 2022 Next-Gen-UFS-Speicher an, ohne allerdings die Version 4.0 explizit zu nennen. Die ersten Muster liefert der Hersteller seitdem aus – sie sollen ähnlich schnell sein wie bei Samsung,

(mma)