Samsung denkt über Verkauf seiner Festplattensparte nach

Samsung will sich offenbar von seiner verlustreichen Festplattensparte trennen. Ein möglicher Käufer könnte Seagate sein.

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Von
  • Boi Feddern

Nun also auch Samsung: Nachdem der Elektronik-Konzern mit seinem Festplattengeschäft schon länger Miese macht, sucht das Unternehmen jetzt offenbar nach einem Käufer, der die Sparte übernimmt. Wie das Wall Street Journal in Berufung auf gut informierte Kreise berichtet, könnte sich Seagate die Festplattenproduktion einverleiben. Weder Samsung noch Seagate wollten sich zu den Gerüchten bislang offiziell äußern.

Samsung verzeichnete zuletzt einen Umsatzrückgang. Beeinflusst wird das Ergebnis unter anderem durch einen Rückgang bei der Nachfrage nach LCD-Panels. Zudem fällt der Gewinnausblick für das laufende Quartal eher pessimistisch aus.

Der Absatz von Festplatten leidet vor allem durch das Aufkommen von Tablets, die Daten in Flash statt auf Festplatte speichern, und gleichzeitig die Nachfrage nach Notebooks mit Magnetplatte hemmen. Durch den Verkauf der Festplattensparte käme der Konzern zu neuem Geld, das er in gewinnbringende Konzernbereiche investieren könnte. Samsung ist unter anderem weltweit größter Hersteller von Flash-Speicherchips.

Anlaysten sehen keine Alternative zum Verkauf der Festplattensparte oder zur Schließung des Konzernbereichs. "Das Unternehmen ist weder ein starker Mitbewerber noch führend auf diesem Gebiet und verliert obendrein Geld", zitiert das Wall Street Journal einen Informanten. Samsung könne einen Verkaufspreis von 1 bis 1,5 Milliarden US-Dollar erzielen.

Sollte Seagate tatsächlich die Festplattensparte von Samsung übernehmen, würden sich zwei Hersteller den Festplattenmarkt nahezu komplett untereinander aufteilen: Seagate käme auf einen Marktanteil von rund 40 Prozent und Western Digital nach der geplanten Übernahme der Festplattensparte von Hitachi, Hitachi GST, auf rund 50 Prozent. Als Dritter im Bunde bliebe dann nur noch Toshiba mit rund 10 Prozent Marktanteil übrig. (boi)