Samsung steckt 6 Milliarden Dollar in EUV-Fab für 7-nm-Chips

Am koreanischen Standort Hwaseong baut Samsung ein neues Halbleiterwerk mit EUV-Lithografie für 7-nm-Chips; einer der Kunden wird Qualcomm sein. Intel investiert derweil in Israel.

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Samsung-Electronics-Standort Hwaseong mit geplanter EUV-Fab

Samsung-Electronics-Standort Hwaseong mit geplanter EUV-Fab

(Bild: Samsung Electronics)

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Samsung Electronics hat den Grundstein für eine neue Halbleiterfabrik am südkoreanischen Produktionsstandort Hwaseong gelegt. Die Bauarbeiten sollen 2019 abgeschlossen sein, 2020 soll dann die Fertigung von Chips mit 7-Nanometer-Strukturen im Fertigungsprozess 7 nm Low-Power Plus (7LPP) anlaufen. Auf umgerechnet rund 6 Milliarden US-Dollar schätzt Samsung die nötigen Investitionen. Die Fertigung soll mit EUV-Lithografie erfolgen, also mit Licht im extremen Ultraviolett-(EUV-)Bereich.

Einen großen Auftraggeber hat Samsung schon ins Boot geholt: Qualcomm will auch künftige Generationen seiner Snapdragon-SoCs für Smartphones bei Samsung fertigen lassen, dann mit 7LPP. Dabei erwähnen die Partner, die im Markt der Smartphone-SoCs aber auch Konkurrenten sind, auch die integrierten Modems für 5G-Funktechnik in kommenden Snapdragon-Chips.

Samsung will in der neuen Fab aber auch andere Chips für andere Auftraggeber produzieren.

Intels Chip-Strukturgrößen im Vergleich

(Bild: Intel)

Der israelische Wirtschaftsminister Eli Cohen hat unterdessen nach Gesprächen mit Intel verkündet, dass der US-Chiphersteller seinen Standort Kiryat Gat ausbauen will. Hier seien in den nächsten JahrenInvestitionen in Höhe von ebenfalls rund 6 Milliarden US-Dollar geplant. Intel selbst hat bisher nicht mitgeteilt, um welche Chips und Strukturgrößen es dabei geht.

Auf der IEDM 2017 im Dezember hatte Intel erklärt, in einigen Metalllagen kommender 10-nm-Chips Kobalt als Leitermaterial einzusetzen. Es hat zwar einen höheren Widerstand als Kupfer, bietet bei den feinen Leitungen aber andere Vorteile.

Die Fertigungsprozesse der verschiedenen Chiphersteller und Auftragsfertiger (Foundries) sind nur schwer miteinander vergleichbar, unter anderem wegen der unterschiedlichen Transistorstrukturen (3D-/FinFETs). Laut einer Analyse von David Schor bei Wikichip.org packt Intels 10-nm-Technik Transistoren aber dichter, als es Globalfoundries und TSMC mit ihren jeweiligen 7-nm-Verfahren schaffen. Intel kommt dabei ohne EUV-Lithografie aus, verwendet aber Quad Patterning. Allerdings kämpft Intel mit starken Verzögerungen bei der Einführung von 10-nm-Prozessoren wie Cannon Lake (und mit Bugs wie Meltdown und Spectre, die freilich nichts mit der Fertigungstechnik zu tun haben).

Globalfoundries will die ersten 7-nm-Chips noch ohne EUV produzieren, also weiterhin mit Immersionslithografie. TSMC fertigt nach eigenen Angaben bereits Prototypen von 7-nm-Chips. (ciw)