"Sapphire Rapids": Intels erste Verschiebung unter CEO Pat Gelsinger

Intels vierte Xeon-SP-Generation "Sapphire Rapids" verschiebt sich von Ende 2019 auf Mitte 2022. AMD konkurriert mit Epyc 7004 (Zen 4).

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(Bild: c't)

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Die Prozessorbaureihe Sapphire Rapids als vierte Xeon-SP-Generation für Server und Rechenzentren erscheint nicht mehr dieses Jahr. In einem langen Blog-Beitrag hat Intels Leiterin der Xeon- und Speicher-Gruppe Lisa Spelman eine weitere Verzögerung auf das nächste Jahr eingeräumt. Die Produktion läuft demnach im ersten Quartal 2022 an, im zweiten soll die Serienfertigung in größeren Mengen beginnen. Muster verschickt Intel schon seit 2020, bekommt die Massenproduktion aber nicht zum Laufen.

Damit handelt es sich um die erste bekannte Verschiebung, seitdem CEO Pat Gelsinger die Leitung übernommen hat. Das Ganze ist wohl kaum seine Schuld – Entwicklung und Produktionsvorbereitung liefen lange vor seinem Antritt. Es zeigt aber, dass Umstrukturierungen langwierig sind und mit der neuen Führungsspitze nicht umgehend alles besser wird.

Sapphire Rapids(-SP) wird nach Ice Lake-SP Intels zweite Vielkern-Prozessorbaureihe mit 10-Nanometer-Strukturen. Im Blog-Beitrag geht Spelman auf Neuerungen in der Hardware ein: Advanced Matrix Extensions (AMX) zur Beschleunigung von KI- und Machine-Learning-Algorithmen sind bereits bekannt, ebenso die Controller für DDR5-RAM und PCI Express 5.0 sowie der Einsatz von High-Bandwidth Memory (HBM) bei bestimmten Modellen. Neu ist der Data Streaming Accelerator (DSA), eine Hardware-Implementierung, der CPU-Kerne und Speicher-Controller beim Verschieben von Daten entlasten und somit die Leistung erhöhen soll.

Spätestens in der ersten Jahreshälfte 2022 muss Intel Sapphire-Rapids-Prozessoren ausliefern, um den Bau von Supercomputern wie dem Exascale-System Aurora nicht weiter zu verzögern. Letzteres wurde aufgrund des verspäteten GPU-Beschleunigers Ponte Vecchio bereits verschoben. In Deutschland erhält der SuperMUC-NG Phase 2 künftig eine Erweiterung mit Sapphire-Rapids-CPUs und Ponte-Vecchio-GPUs.

Bleibt AMD dem bisherigen Zyklus treu, sollte Mitte 2022 die Ankündigung der nächsten Server-CPU-Generation Epyc 7004 mit Zen-4-Rechenkernen alias Genoa anstehen. Die Prozessoren landen 2023 unter anderem im Exascale-Supercomputer El Capitan.

(mma)