Satelliten-Internet von Amazon: Prototypen absolvieren alle Tests erfolgreich

Amazon will mit Project Kuiper einen Konkurrenten fĂĽr Starlink aufbauen. Zwei Testsatelliten haben ihre Aufgabe zu 100 Prozent erfĂĽllt, feiert der US-Konzern.

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Beim Test der Verbindung ĂĽber das Satelliten-Internet

(Bild: Amazon)

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Amazons erste Test-Satelliten für das Satelliteninternet Project Kuiper haben alle Aufgaben zu 100 Prozent erfolgreich absolviert. Das teilte der US-Konzern mit und ergänzte, dass alle wichtigen Systeme und Subsysteme auf den Satelliten nominale oder eine darüber hinausgehende Performance gezeigt hätten. Im Rahmen der Tests sei unter anderem ein Einkauf auf Amazon.com getätigt, ein 4K-Video über die Datenverbindung gestreamt worden, außerdem habe man einen Videoanruf darüber durchgeführt. Viel Zeit blieb dafür nicht, eine Verbindung zu den Satelliten hat jeweils nur zwischen 30 und 120 Sekunden gehalten, dann waren die bereits wieder aus dem Sichtfeld verschwunden. Die beiden Prototypen waren im Oktober gestartet worden.

Mit dem vollen Erfolg der Prototypen-Mission sei man jetzt auf dem Weg hin zur Massenproduktion der Satelliten, im ersten Halbjahr 2024 soll dann mit dem Aufbau der Megakonstellation begonnen werden. Noch vor dem Ende des kommenden Jahres soll ein erster Betatest des Satelliteninternets beginnen. Wenn die Megakonstellation aus insgesamt 3236 Satelliten im niedrigen Erdorbit (LEO) aufgebaut wurde, sollen darĂĽber "schnelle, bezahlbare Breitbandinternetverbindungen" fĂĽr bislang gar nicht oder nur schlecht angeschlossene Gegenden angeboten werden. Amazon spricht von dutzenden Millionen Kunden und Kundinnen, die damit angeboten werden sollen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.

Project Kuiper ist damit ein möglicher Konkurrent für Starlink von SpaceX, der Dienst ist aber bereits verfügbar und kann in dutzenden Staaten auf allen Kontinenten gebucht werden. Vier Jahre nach Beginn des Aufbaus nimmt das Raumfahrtunternehmen damit inzwischen so viel Geld ein, wie der Betrieb kostet, hat SpaceX-Chef Elon Musk vor wenigen Tagen behauptet. Gleichzeitig hinkt das Unternehmen bei der Kundenzahl und dem erwirtschafteten Umsatz um Jahre dem ursprünglichen Ziel hinterher. Während deshalb weiterhin nicht klar ist, ob der Markt für solch ein Satelliteninternet so groß ist, wie SpaceX, Amazon und andere Firmen behaupten, hat die Technik im Krieg in der Ukraine einen immensen strategischen Wert bewiesen.

(mho)