Satellitenausfall legt Telefonnetze im Südpazifik lahm

Der Ausfall des Kommunikationssatelliten Intelsat 804 sei auf Fehler in der Bordelektronik des von Lockheed gelieferten Satelliten zurückzuführen, hieß es bei Intelsat, die den zweiten Satellitenverlust innerhalb weniger Wochen verkraften müssen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 114 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Urs Mansmann

Der Ausfall des Kommunikationssatelliten Intelsat 804 (IS-804) hat die internationalen Verbindungen von zehn Staaten im Südpazifik unterbrochen. Auch die Verbindungen der US-amerikanischen McMurdo-Forschungstation am Südpol liefen über diesen Satelliten. Der Ausfall traf auch Pazifik-Anrainerstaaten wie Vietnam und Südkorea, dort waren die internationalen Verbindungen in der Folge teilweise überlastet. Als Grund für den Ausfall gibt der Betreiber Intelsat Fehler in der Bordelektronik des Satelliten an. Intelsat arbeitet nach eigenen Angaben daran, die ausgefallenen Verbindungen über andere Satelliten wiederherzustellen.

Intelsat hat damit innerhalb weniger Wochen bereits den zweiten Satelliten verloren. Bereits Ende November 2004 hatte der Satellit Americas 7 den Dienst überraschend und ungeplant quittiert. Diese Ausfallserie rückt nun die Qualität der vom Hersteller Lockheed Martin Corp. gelieferten Kommunikationssatelliten in ein schiefes Licht.

Der Ausfall von IS-804 kommt für Intelsat zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Die Firmengruppe soll übernommen werden. Nach dem Verlust des nunmehr zweiten Satelliten müssen die Verantwortlichen wohl ein weiteres Mal zurück an den Verhandlungstisch, um die Bedingungen neu auszuhandeln. Die Risikobewertung dürfte den Wert der verbliebenen Aktiva etwas drücken. Der nicht versicherte, acht Jahre alte Satellit hatte noch einen Buchwert von 73 Millionen Dollar. (uma)