Schädlingsbastler angeklagt - wegen Copyright-Verletzung

In Japan wurden ein Virenbastler und seine Komplizen verhaftet. Ihnen werden Urheberrechtsverstöße vorgeworfen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 102 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von

Am Donnerstag vergangener Woche haben japanische Sicherheitsbehörden Medienberichten zufolge einen mutmaßlichen Virenbastler verhaftet. Ihm werden Urheberrechtsverstöße zur Last gelegt, für die er jetzt angeklagt werden soll.

Der 24-jährige Student der Universität Osaka hat offenbar einen Virus für das in Japan populäre Filersharing-Netzwerk Winny programmiert, der nach der Ausführung die Dokumente auf dem Rechner zusammensucht und in der Tauschbörse zum Download anbietet. Dadurch sollen laut Symantec auch vertrauliche Dokumente von Kraftwerken, der Polizei oder Internet-Providern öffentlich gemacht worden sein. Einige Varianten des Schädlings Trojan.Haradong ersetzen die Dokumente auf dem Rechner durch eine Bilddatei.

In Japan gibt es bislang keine Gesetze, die das Herstellen und Verbreiten von Computerviren verbieten würden. Daher war der Kunstgriff zu Urheberrechtsverstößen nötig: Der Virenautor hat den Schädling in einer manipulierten Bilddatei versteckt. Das Bild zeigte offenbar eine Anime-Figur aus der Serie "Clannad", weshalb die Paragrafen zum Urheberrechtsschutz greifen.

Neben dem Schädlingsautor soll die Polizei noch zwei Komplizen verhaftet haben. Medienberichten zufolge sind alle drei mutmaßlichen Täter geständig.

Siehe dazu auch:

(dmk)