Schlappe für US-Musikindustrie

Der Verband der US-Musikindustrie RIAA musste im juristischen Kampf gegen Nutzer von Internet-Tauschbörsen eine Niederlage hinnehmen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der Verband der US-Musikindustrie RIAA musste im juristischen Kampf gegen Nutzer von Internet-Tauschbörsen eine Niederlage hinnehmen. Ein US-Bezirksgericht hat nach US-Medienberichten am Freitag entschieden, dass die Elite-Universität Massachusetts Institute of Technology (MIT) und das Boston College die Nutzerdaten von Studierenden, die der RIAA in P2P-Tauschbörsen als besonders eifrige Anbieter aufgefallen waren, nicht herausgeben müssen. Die richterlichen Anordnungen, die unter Berufung auf den umstrittenen Digital Millennium Copyright Act (DMCA) erlassen wurden, stammen von einem Gericht aus Washington. US-Bezirksrichter Joseph L. Tauro erklärte dieses Gericht jedoch für nicht zuständig.

Nach Meinung der RIAA handelt es sich bei dieser Entscheidung lediglich um eine relativ unwichtige Formsache, die die zurzeit laufende juritische Offensive gegen Tauschbörsennutzer nicht verzögern wird. Der Verband hatte beim Bezirksgericht des Bezirks Columbia rund 1000 richterliche Anordnungen auf Herausgabe von Nutzerdaten beantragt. In einigen Fällen hatten sich die betroffenen Institutionen jedoch gegen die Verfügung gesperrt. So hatte beispielsweise der Internet-Provider Pacific Bell Internet Services (PBIS) erst vor kurzem gegen die ihn betreffenden Anordnungen geklagt. (wst)