Schnell-Boot-Linux Splashtop im Team mit AMI-BIOS

Die Firma DeviceVM, die das unter anderem von Asus unter dem Namen Express Gate genutzte Mini-Linux namens Splashtop entwickelt, kooperiert nun mit dem Firmware-Hersteller American Megatrends.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 85 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der BIOS- und EFI-Firmware-Hersteller American Megatrends (AMI) kooperiert mit der 2006 gegründeten Firma DeviceVM, die das schlanke und schnell bootende Linux namens Splashtop entwickelt. Unter dem Namen Express Gate kommt Splashtop beispielsweise auf Mainboards, Netbooks und Notebooks von Asus zum Einsatz, bei LG heißt es Smart-On. Splashtop kann aus einem separaten, etwa per USB angebundenen Speicherchip starten oder aus versteckten Dateien von der Systemfestplatte (Express Gate Lite). Splashtop ist nicht für die Installation durch Endkunden gedacht, sondern zielt auf OEMs, die die Software auf ihren Geräten vorinstallieren. Diese Integration in Komplettrechner soll die Kooperation zwischen AMI und DeviceVM vereinfachen.

Laut den Pressemeldungen von AMI und DeviceVM setzt auch Asus weiterhin auf Splashtop. Im Januar hatte Asus aber auch eine Kooperation mit dem AMI-Konkurrenten Phoenix verkündet, um dessen Splashtop-ähnliches HyperSpace auf Asus-Geräten zu nutzen. Anders als Splashtop soll HyperSpace Hybrid auf Systemen mit Intel-Prozessoren, die die VT-x-Virtualisierungsfunktionen unterstützen, auch parallel zu einem laufenden Windows Vista arbeiten können. Mit der zurzeit aktuellen HyperSpace-Version, die nur für sehr wenige lieferbare Net- und Notebooks zertifiziert ist, gelang das allerdings im c't-Labor auf einem Lenovo X300 nicht. Auch HyperSpace zielt wohl eher auf die Vorinstallation durch OEMs, dafür sprechen auch die vergleichsweise hohen jährlichen Nutzungsgebühren.

Sowohl HyperSpace als auch Splashtop sollen besonders "sicher" sein. Die in den jeweiligen Systemen integrierten Webbrowser lassen sich allerdings nicht ohne Weiteres nachträglich mit Sicherheits-Updates versorgen; für ältere Splashtop-Versionen ist auch schon eine Sicherheitslücke durch einen internen Webserver bekannt geworden.

Phoenix will künftig auch HyperSpace-Versionen als Betriebssystem für ARM-Netbooks liefern und baut auch eine Office-Applikation ein, die mit Microsoft-Office-Dateiformaten umgehen können soll. Bisher stellt HyperSpace im Wesentlichen einen Webbrowser bereit. (ciw)