Schwache Wirtschaft macht Dell zu schaffen

Im zweiten Quartal verzeichnete der Computerhersteller einen Umsatz- und Gewinnrückgang. Eine Ursache für die Einbrüche ist die andauernde Kaufzurückhaltung der Unternehmen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 62 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der weltweit zweitgrößte Computer-Hersteller Dell leidet weiter schwer unter der schwachen Wirtschaft. In dem Ende Juli abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal gab es erneut kräftige Einbußen. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um 22 Prozent auf knapp 12,8 Milliarden US-Dollar (8,9 Milliarden Euro) und der Gewinn sackte um 23 Prozent auf 472 Millionen Dollar ab, teilte US-Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Konzernchef und Firmengründer Michael Dell hofft auf ein besseres Geschäft in der zweiten Jahreshälfte.

Ursache für die Einbrüche im vergangenen Quartal war vor allem die andauernde Kaufzurückhaltung der Unternehmen, die einen Großteil des Dell-Geschäfts ausmachen. Große und kleine Firmen schieben in der Wirtschaftskrise die Anschaffung neuer Computer auf. Bei Dell sackte das Geschäft mit großen Unternehmen um 32 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar ab, die Umsätze mit kleinen und mittleren Firmen fielen um 29 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar. Dell erwartet, dass die Nachfrage der Unternehmen erst im kommenden Jahr anzieht – und zuerst in den USA.

Im Geschäft mit den Verbrauchern bekommt Dell wie andere PC-Hersteller die Kehrseite des Erfolgs günstiger Mini-Notebooks zu spüren. Obwohl die Sparte im Jahresvergleich 17 Prozent mehr Geräte verkaufte, sank der Umsatz um 9 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar. Kurz vor Dell hatte die weltweite Nummer drei, Acer, Geschäftszahlen mit ähnlichen Trends präsentiert.

Auch der weltgrößte PC-Hersteller Hewlett-Packard (HP) hatte in der vergangenen Woche Rückgänge bei Umsatz und Gewinn vermeldet. HP ist jedoch breiter aufgestellt und das gut laufende Dienstleistungsgeschäft federte die Einbußen bei Computern und Druckern ab.

Michael Dell hatte nach seiner Rückkehr an die Konzernspitze vor zweieinhalb Jahren ein milliardenschweres Sparprogramm eingeleitet, dass die Computerbauer konkurrenzfähiger machen soll. Inzwischen sei die Produktpalette zu 70 Prozent erneuert worden und könne billiger hergestellt werden, berichtete das Unternehmen. (dpa) / (anw)