Schweizerische Wimax-Lizenzen sind Ladenhüter

Nur die Swisscom bot für eine der drei Schweizer Wimax-Lizenzen mit – trotz Bedenken des zuständigen Swisscom-Managers. In Liechtenstein soll ebenfalls eine Wimax-Lizenz vergeben werden.

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Nur eine der drei ausgeschriebenen eidgenössischen Lizenzen für drahtlose Breitbandzugänge (BWA) hat am Dienstag einen Interessenten gefunden: Swisscom Mobile hat das einzige Gebot abgegeben und wird sie voraussichtlich für ein Wimax-Netz verwenden. Dies berichtete Beat Moser, Regulierungsexperte beim Mobilfunker TDC Switzerland (sunrise, yallo) am Mittwoch in Wien im Rahmen des 2. Österreichisch-Deutschen Regulierungssymposiums. Am heutigen Donnerstag wurde diese Information auch von der Regulierungsbehörde ComCom bestätigt.

Wie die Behörde mitteilt, war im Frühjahr 2005 großes Interesse an Wimax-Frequenzen festgestellt worden. Bei einer Ausschreibung Ende November hatten sich fünf Unternehmen für drei Frequenzpakete beworben, weshalb die ComCom eine Auktion anberaumte. Doch die Firmen Deutsche Breitbanddienste GmbH (DBD), Orascom Telecom Holding, Swissphone Invest Holding und TDC Switzerland hatten sich offensichtlich entschlossen, doch nicht mitzubieten. Zum Ende der Frist (Dienstag, 17 Uhr) hatte nur Swisscom Mobile ein Gebot abgegeben.

Die Swisscom wird im Sommer ein 2 × 21 MHz großes Frequenzpaket im 3,5-GHz-Band zum Mindestpreis von 6,1 Millionen Franken (3,9 Millionen Euro) erhalten. Die Nutzungsrechte laufen bis Ende 2016 und verpflichten Swisscom Mobile zur Aufnahme des kommerziellen Betriebs bereits Ende 2007. Ab Ende 2009 muss sie mindestens 120 Sendestationen in der Schweiz betreiben.

Vor zwei Wochen hatte Reto Näf von Swisscom Mobile auf der Wimax World Europe in Wien für Erstaunen gesorgt. Er hatte sich ausgesprochen reserviert gegenüber Wimax gezeigt und seinen Vortrag mit der Frage "Wi max imize complexity?" geschlossen ("Warum die Komplexität Wi-max-imieren?"). Bald wird er sich als "Head of Service Assurance, Technical Operations" um das reibungslose Funktionieren eines ebensolchen Netzes kümmern müssen – nicht bloß um GSM, HSCSD, GPRS, EDGE, UMTS, HSDPA und WLAN.

Am Rande des von Piepenbrock & Schuster ausgerichteten Regulierungssymposiums berichtete zudem Kurt Bühler, Leiter des Amtes für Kommunikation in Liechtenstein, von Wimax-Plänen: Anfang 2007 soll auch im Fürstentum eine Wimax-Lizenz vergeben werden. (Daniel AJ Sokolov) / (jk)