Sensor warnt Piloten vor Aschewolken

Ein neuer Sensor zur frühzeitigen Erkennung von Aschewolken soll das Fliegen in Zukunft sicherer machen.

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Von
  • Andreas Grote

Flugreisen nach Japan, in den südostasiatischen Raum und nach Neuseeland dürften bald um einiges sicherer werden. In diesen Gebieten existieren aktive Vulkane, die auch bei weniger starken Ausbrüchen Asche in den Himmel auswerfen, die sich dort zu Aschewolken formt. Ein neuer Detektor, entwickelt von der australischen Wissenschaftsbehörde Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO), kann diese nun erkennen und den Piloten warnen. Für die Piloten der Verkehrsflugzeuge sind Aschewolken eine große Gefahr, da sie vom Radar so gut wie nicht erfasst werden können und auch tausende Kilometer von der eigentlichen Eruption entfernt auftreten. In den letzten 30 Jahren trafen 90 Jets auf Aschewolken, die Vulkane ausgeworfen hatten.

Der Detektor ist ein Teil des CSIRO-Projektes "Airborne Hazard Detection Technologies", das neue Infrarot-Techniken einsetzt, um Gefahren im Luftverkehr früher zu erkennen und besser vermeiden zu können. Der Aschedetektor kann zwischen Wolken vulkanischen Ursprungs, Wolken aus normalem Wasserdampf und Eiswolken unterscheiden und eignet sich außerdem zum Erkennen von Luftturbulenzen, Luftlöchern und zur Vermeidung von Erdkontakt. "Der neue Detektor gibt nun dem Piloten einen Vorsprung von fünf bis zehn Minuten, um einer auf dem Flugweg auftretenden Aschewolke auszuweichen" erklärte Colin Adam von CSIRO im Rahmen der australischen internationalen Flugschau in Avalon.

Neben erhöhter Sicherheit bringt der neue Detektor der australischen Flugindustrie auch beachtliche Einsparungen. In den Aschewolken befinden sich nämlich auch Spuren von Silizium, das die Flugzeuge beschädigen und zu teuren Reparaturen führen kann - angefangen vom Zerkratzen der Fenster und lackierter Oberflächen bis hin zum Ausfall eines Triebwerks. Außerdem kann das frühzeitige Erkennen der Wolken weite Umgehungsflüge um die Vulkangegenden reduzieren und so Treibstoffkosten einsparen.

Entsprechend groß ist auch das Interesse der australischen Flugindustrie an der neuen Technik, die die zahlreichen Vulkane im betroffenen Gebiet direkt überfliegen will. CSIRO rechnet damit, dass die kommerzielle Umsetzung des Detektors über die Firma Integrated Avionic Systems einen jährlichen Umsatz von etwa 50 Millionen US-Dollar erreichen wird. (Andreas Grote) / (sha)