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Sensoren für das Internet der Dinge: Mother weiß Bescheid

CES Jan-Keno Janssen

Die Allzweck-Sensoren von "Mother" erfassen nicht nur, ob die Kühlschranktür offen oder die Katze gerade zuhause ist - die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt. Erdacht wurde das System von Nabaztag-Erfinder Rafi Haladjian.

Mother-Treffen mit Cookies.

(Bild: Jan-Keno Janssen)

Wie sympathisch das überstrapazierte "Internet der Dinge" aussehen kann, zeigte das französische Unternehmen Sense [1] am Sonntagabend im Vorfeld der CES in Las Vegas: Mother [2] heißt sein Produkt, und kommt im Startpaket mit vier Sensoren, genannt "Motion Cookies". Diese kommunizieren drahtlos mit einer knubbeligen, womöglich mit Barbapapa [3] verwandten "Mother"-Figur, die per Netzwerkkabel am Router hängt. Jeder Cookie hat Sensoren für Beschleunigung und Temperatur, außerdem merkt Mother, welcher Cookie in der Nähe ist und welcher nicht. Die Reichweite ist laut Sense "vergleichbar mit WLAN". Die austauschbaren Lithium-Batterien in den Cookies sollen ein ganzes Jahr lang halten, Mother selbst muss an eine Steckdose angeschlossen werden.

Mit der Mother-Sensor-Kombination lassen sich unzählige Daten erfassen, von ein paar praktischen (ist die Katze im Haus oder unterwegs?) bis hin zu vielen absurden (wie oft putze ich mir mit wie viel Elan die Zähne?). Laut Hersteller sind bereits 15 Sensor-Apps erhältlich, die man per Browser steuert.

Treten bestimmte Ereignisse ein – wenn zum Beispiel die Temperatur im Kühlschrank ansteigt – kann Mother dies per SMS, Anruf oder E-Mail signalisieren. Außerdem lässt sich einstellen, dass bestimmte Ereignisse die RGB-LEDs in Augen und Mund der Mother-Figur ein- und ausschalten. Sense betont, dass die Daten dem Nutzer gehören – und auf Wunsch auch komplett gelöscht werden können.

Ausgedacht hat sich das neckische Mother-System der gebürtige Libanese Rafi Haladjian. 2006 lieferte er mit dem WLAN-Hasen Nabaztag [4] eines der ersten "Internet-of-Things"-Aushängeschilder.

Das aus Mother-Figur und vier Sensoren bestehende Starter-Set kann man bereits jetzt für 222 US-Dollar vorbestellen, ausgeliefert werden soll es (auch in Europa) im Februar. Ein zusätzliches Viererpack mit Sensoren soll 99 US-Dollar kosten. (jkj [5])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-2075246

Links in diesem Artikel:
[1] https://sen.se
[2] https://sen.se/store/mother/
[3] http://en.wikipedia.org/wiki/Barbapapa
[4] http://en.wikipedia.org/wiki/Nabaztag
[5] mailto:jkj@ct.de