zurück zum Artikel

Server-Prozessoren: Intel verkauft teuerste Xeons jetzt billiger

Mark Mantel
Server-Prozessoren: Intel senkt die Preise seiner teuersten Xeon-CPUs

(Bild: c't)

Wer bisher die maximale Speicherkapazität mit einem Intel-Xeon-Prozessor nutzen wollte, musste tief in die Tasche greifen. Intel rudert nun zurück.

Intel stellt den Verkauf von sechs Server-Prozessoren mit M-Suffix ein, die sich bei der maximalen Speicherausstattung vom restlichen Xeon-Portfolio unterschieden. Die M-Modelle wie der Xeon Platinum 8280M laufen mit bis zu 2 TByte DDR4-RAM; Prozessoren ohne M-Anhängsel dagegen limitiert Intel künstlich auf 1 TByte. Für die doppelte Speicherunterstützung verlangte der Hersteller bisher einen Aufpreis von rund 3000 US-Dollar.

Dafür wandern die Xeon-Prozessoren der dritten Kategorie "L" eine Preisstufe tiefer: Die L-Modelle mit Unterstützung für bis zu 4,5 TByte Speicher dank großer Optane-Module kosten jetzt so viel wie früher die M-CPUs. Der 28-Kerner Xeon Platinum 8280L steht also fortan für 13.012 statt 17.906 US-Dollar in Intels Preisliste. Da der Aufpreis von M zu L immer 4894 US-Dollar betrug, fällt die die Differenz beim 10-Kern-Modell Xeon Gold 5215L am größten aus: Der Preis fällt von 9119 auf 4224 US-Dollar (-54 Prozent).

Die Änderungen in der Prozessorserie Cascade Lake-SP hat Intel in einer sogenannten Product Change Notification (PCN) angekündigt [1]. Die Umstellung stellt demnach eine Folge von Kundenrückmeldungen dar. AMD dürfte daran allerdings nicht ganz unschuldig sein.

Die Unterteilung in normale Prozessoren und M-Modelle führte Intel mit der CPU-Generation Skylake-SP im Sommer 2017 ein [2], als es bei Servern noch keine Konkurrenz durch AMD gab. Die L-Modelle kamen im April 2019 mit dem Nachfolger Cascade Lake-SP dazu [3]. AMD stellte seine ersten Server-CPUs mit Zen-Architektur, Epyc 7001, im Juni 2017 vor [4]. Mit der zweiten Generation Epyc 7002 [5] hat AMD die Leistung pro Kern und Takt deutlich erhöht, zudem hat das Topmodell 64 statt 32 Rechenkerne. Alle Epyc-7002-Prozessoren unterstützen 4 TByte DDR4-RAM (mit aktuellen 128-GByte-Riegeln sind praktisch 2 TByte nutzbar).

Folglich setzen immer mehr Server-Betreiber auf Prozessoren von AMD. Laut eigenen Angaben verkaufen sich vor allem die teuren Modelle mit 64 und 48 Rechenkernen gut. (mma [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-4639797

Links in diesem Artikel:
[1] http://qdms.intel.com/dm/i.aspx/1F94343B-44A2-49DD-8233-9C83B683FD66/PCN117365-00.pdf
[2] https://www.heise.de/news/Intels-Xeon-Prozessorfamilie-Skylake-SP-laeuft-vom-Stapel-Erste-Benchmark-Ergebnisse-gegen-AMD-Epyc-3765089.html
[3] https://www.heise.de/news/Cascade-Lake-Intels-zweite-Xeon-SP-Generation-mit-bis-zu-56-Prozessorkernen-4355839.html
[4] https://www.heise.de/news/AMD-Epyc-legt-los-3748615.html
[5] https://www.heise.de/news/AMD-Server-CPUs-Epyc-7002-Mit-Zen-2-an-Intel-vorbei-4489732.html
[6] mailto:mma@heise.de