Settop-Boxen mit Java und Windows CE

US-Kabelbetreiber Tele-Communications Inc.

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US-Kabelbetreiber Tele-Communications Inc. (TCI) hat sowohl mit Microsoft als auch mit Sun Microsystems Verträge für das Betriebssystem von interaktiven TV-Settop-Boxen abgeschlossen. Die Settop-Boxen sollen neben interaktivem digitalen Fernsehen auch den Internetzugang sowie Internet-Telefonie ermöglichen. Nach Angaben von TCI-Chef John Malone wurde Microsoft als Partner gewählt, da die Firma in der technologischen Entwicklung für eine Konvergenz von PC und TV bereits am weitesten sei. "Wir fühlen uns mit der Partnerschaft mit TCI wohl, da wir ihnen die fundamentale Technologie liefern, die all diese großartigen Dinge ermöglicht, die sie gerne machen möchten", kommentierte Microsoft-Chef Bill Gates den Deal.

Künftig soll das Microsoft-Betriebssystem Windows CE friedlich neben der PersonalJava-Software von Sun in einer Settop-Box koexistieren. Für TCI bilden beide "ein Betriebssystem, das High-Quality-Video und Sound, aber auch neue interaktive Videodienste ermöglicht". Windows CE wurde bereits mit einem integrierten Support für Internetinhalte und -technologie von Microsoft-Tochter WebTV Networks für eine Fernsehumgebung entwickelt. Bis Ende 1998 soll Windows CE auch für den Einsatz in den Settop-Geräten von TCI bereit sein. Noch ist unklar, auf welcher Hardwareplattform die Geräte aufsetzen sollen. Als Lieferanten für die Prozessoren kommen unter anderen Intel, Hitachi und NEC in Frage. Die Herstellungskosten des Gerätes liegen voraussichtlich bei circa 300 US-Dollar.

Wenngleich TCI der größte amerikanische Kabelnetzbetreiber ist, einen De-facto-Standard werden Sun und Microsoft nicht setzen. Alle Bestandteile der TV-Kabeltechnologie, und somit auch Settop-Boxen, sollen interoperabel sein und der sogenannten OpenCable-Plattform entsprechen, die im Sommer dieses Jahres verabschiedet wird. Christiane Schulzki-Haddouti (dz)