Sexismus bei Riot Games: Statt 10 nun 100 Millionen Dollar für Mitarbeiterinnen

Eigentlich hatte Riot Games eine Klage wegen Diskriminierung schon 2019 beilegen wollen. Da hatte eine Behörde etwas dagegen. Jetzt gibt es deutlich mehr Geld.

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(Bild: Riot Games)

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Das Entwicklerstudio Riot Games zahlt für die Beilegung einer Sammelklage wegen Diskriminierung von Mitarbeiterinnen 100 statt der ursprünglich geplanten 10 Millionen US-Dollar. Das gab Unternehmen hinter dem immens erfolgreichen Leage of Legends jetzt bekannt.

Im Rahmen der außergerichtlichen Einigung sollen 80 Millionen US-Dollar an alle Personen gehen, die in der Zeit seit 2014 bei Riot Games gearbeitet haben und sich als weiblich identifizieren. Weitere 20 Millionen sind für Anwaltsgebühren und andere Kosten der jahrelangen Auseinandersetzung vorgesehen. Das zuständige Gericht muss der Einigung aber noch zustimmen.

Riot Games gehört seit 2015 vollständig dem chinesischen Publisher Tencent, ist für das immens erfolgreiche League of Legends verantwortlich und hat auch die zugehörige, hochgelobte Serie Arcane entwickelt. 2018 hatte das US-Magazin Kotaku öffentlich gemacht, wie Mitarbeiterinnen bei dem Studio systematisch unterdrückt und gedemütigt worden seien. So seien zum Beispiel ungefragt Penisbilder verschickt worden, auch von Griffen in den Schritt war die Rede. Mitarbeiterinnen seien darüber hinaus schlechter bezahlt und Beförderungen blockiert worden. Bei Firmenchef Nicolo Laurent heißt es dazu nun, dass man sich damals der Erkenntnis habe stellen müssen, "dass wir nicht immer unseren Werten gerecht geworden sind". Riot Games habe danach Initiativen begonnen, die für eine offenere Unternehmenskultur sorgen sollen.

Eigentlich war zwischen den Beteiligten der Sammelklage und Riot Games bereits 2019 eine Einigung erzielt worden, um den Streit außergerichtlich beizulegen. Den Mitarbeiterinnen sollten insgesamt 10 Millionen US-Dollar bezahlt werden. Dagegen hatte aber Kaliforniens Behörde für faire Beschäftigung und Wohnungen (DEFH) ein Veto eingelegt und stattdessen insgesamt 400 Millionen US-Dollar gefordert.

Daraufhin waren die Verhandlungen erneut aufgenommen worden, zwei Jahre später sind sie jetzt abgeschlossen. Sollte das Geld 2019 je nach Dauer des Arbeitsverhältnisses noch auf etwa 1000 ehemals oder weiterhin beschäftigte Frauen verteilt werden, sind es aufgrund zahlreicher Neueinstellungen in den seitdem vergangenen Jahren inzwischen etwa 2300, schreibt die Los Angeles Times.

(mho)