Siebeneinhalb Jahre Gefängnis für nächsten Ex-Manager von FTX

Für das betrügerische Vorgehen bei der Bankrott gegangenen Kryptogeldbörse FTX muss nun ein weiterer Verantwortlicher jahrelang ins Gefängnis.

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FTX-Logo hinter Gerichtshammer

(Bild: Sergei Elagin/Shutterstock.com)

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Mit Ryan Salame ist eine weitere ehemalige Führungsperson der implodierten Kryptogeldbörse FTX zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Nachdem sich der ehemalige Manager des mit FTX eng verbundenen Hedgefonds Alameda Research in mehreren Punkten als schuldig bekannt hat, muss er 90 Monate in Haft. Das teilte das US-Justizministerium mit und ergänzte, dass von dem 30-Jährigen außerdem sechs Millionen US-Dollar beschlagnahmt würden. Weitere fünf Millionen US-Dollar muss er demnach bezahlen. Die verhängte Gefängnisstrafe liegt laut CNBC über der Forderung nach fünf bis sieben Jahren Haft durch die Anklage und weit über dem Strafmaß von anderthalb Jahren, das die Verteidigung erreichen wollte. Salame ist schuldig, während seiner Arbeit für den damaligen FTX-Chef Sam Bankman-Fried illegale Finanzschäfte gemacht zu haben, darunter vor allem hunderte rechtswidrige Spenden in Höhe von dutzenden Millionen US-Dollar an Politiker und Politikerinnen.

Wie das US-Justizministerium zusammenfasst, hat Salame dabei geholfen, Geld der Kundschaft von FTX rechtswidrig für nicht genehmigte Zwecke zu verwenden. Dafür seien gegenüber Aufsichtsbehörden falsche Angaben gemacht worden. Etwa ab 2020 habe er dann mit Bankman-Fried zusammengearbeitet, um in dessen Namen Geld in die Politik zu stecken, ohne dass die Verbindung zu dem FTX-Chef dabei transparent wurde. Damit habe der umtriebige Unternehmer an Einfluss in Washington D.C. gewinnen und letztlich für günstige Gesetzesänderungen sorgen wollen. Weil die genauen Hintergründe dieser Wahlkampfspenden verschleiert wurden, seien sie illegal gewesen. Damit sei die US-Wahlkampfaufsicht betrogen worden. In diesen und weiteren Punkten hat sich Salame für schuldig bekannt. Die zuständige Staatsanwaltschaft hat jetzt auch den Beitrag des FBI zu den Ermittlungen gelobt.

FTX war eine der größten Kryptowährungshandelsplattformen, die Währungen wie Bitcoin anbot. Gleichzeitig hatte das Unternehmen eine eigene Kryptowährung namens FTT eingeführt. Im Herbst 2022 kamen Bedenken über die finanzielle Lage der Kryptobörse auf, woraufhin Kunden begannen, ihre Guthaben abzuziehen. Es stellte sich heraus, dass bei FTX ein Milliardenloch klaffte, die Kryptobörse implodierte. Bankman-Fried wurde festgenommen und vor wenigen Wochen zu 25 Jahre Gefängnis verurteilt. Dass die Gläubiger trotz der Pleite komplett ausbezahlt werden sollen, liegt an den Wertsteigerungen der Kryptowährungen von FTX-Investments, an dem betrügerischen Vorgehen des Unternehmens ändert das nichts. Das unterstreicht die jetzt verhängte zweite Haftstrafe für einen Top-Manager des Firmengeflechts.

(mho)